Österreich

Polizei fand 5 Kilo Koks erst nach 6 Monaten

Heute Redaktion
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Peinlich, peinlich: Obwohl die Polizei in Villach ein Auto bereits rund ein halbes Jahr vorher beschlagnahmt hatte, fanden sie die darin versteckten 5,5 Kilogramm Kokain erst nach sechs Monaten. Es dauerte so lang, einen mobilen Scanner des Zolls anzufordern.

Damals flog ein Dorgendeal in Villach auf, die Polizei nahm auch das Auto in Gewahrsam. Einer der Ermittler musste am Dienstag als Zeuge am Landesgericht Klagenfurt beim Prozess gegen sechs Männer aus Albanien, Österreich, dem Kosovo und Belgien ausgsagen. Dabei kam diese ewig lange Verzögerung ans Licht.

Ein Polizeisprecher erklärte auf Anfrage: "Die Hunde haben nichts gefunden." Erst mithilfe eines Scanners der Zollbehörde habe man die Päckchen entdeckt.

Im April war das Auto beschlagnahmt worden. Ein Belgier hatte damit drei Kilogramm Kokain nach Österreich gebracht - von dieser Menge gingen die Ermittler zumindest aus. Die drei Kilo wurden bei der Übergabe in einer Wohnung in Villach sichergestellt. Das Auto brachte man in die Polizeikaserne nach Krumpendorf (Bezirk Klagenfurt-Land). Suchtgiftermittler und Diensthunde durchsuchten den Pkw, fanden aber nichts. "Da die Verdächtigen in Untersuchungshaft saßen und das Auto beschlagnahmt war, herrschte keine Eile", so Polizeisprecher Rainer Dionisio.

Um sicher zu gehen, wurde auch noch ein mobiler Scanner des Zolls angefordert. Bis dieser verfügbar war, verging wieder einige Zeit. Rund sechs Monate nach dem Zugriff in Villach war es dann so weit: Mithilfe des Scanners wurden die fünfeinhalb Kilo Kokain entdeckt. "Die Päckchen waren in Plastik und im Auto eingeschweißt." Wo genau das Versteck war, wollte Dionisio nicht sagen. Nur so viel: "Die haben einen Hohlraum aufgeschweißt, die Päckchen hineingegeben, zugeschweißt und original drüber lackiert."

Wegen dieses zusätzlichen Drogenfundes drohen einem oder mehreren der am Dienstag nicht rechtskräftig zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilten Männer weitere Verfahren, heiß es bei Gericht.

APA/red.