Österreich

Polizei fasste Bande von Einbruchs-"Touristen"

Heute Redaktion
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Einer Einbrecherbande hat die niederösterreichische Polizei das Handwerk gelegt. Die vier Rumänen sollen jeweils in der Nacht die Glastüren von elf Geschäften eingeschlagen und Kosmetika und Werkzeug gestohlen haben. Der Gesamtschaden wurde von der Landespolizeidirektion mit 200.000 Euro beziffert. In einem Fall wurde ein 80-jähriger Zeuge durch einen Schlag auf den Kopf verletzt.

Laut der Aussendung vom Samstag dürften die Täter seit Mitte Oktober eigens für die Straftaten mit Mietwagen eingereist und danach sofort wieder zurück in ihre Heimat gefahren sein, wo sie das Diebesgut - Parfüms und Motorsägen - verkauften. Die Einbrüche erfolgten im Blitztempo: Vom Einschlagen der Türen bis zum Abtransport der zusammengerafften Waren in mitgebrachten Decken verging nicht mehr als eine halbe Minute.

Zu Wochenbeginn meldete die Polizeiinspektion Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) einen derartigen Blitzeinbruch - bereits eine knappe Stunde später wurde in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) ein Fahrzeug mit vier Verdächtigen angehalten, bevor sie einen weiteren Coup durchführen konnten. Im Wagen wurden 357 Stück Parfüms verschiedenster Marken sichergestellt, die aus der Filiale in Herzogenburg stammten.

Zeuge zusammengeschlagen

Die Ermittler konnten den Verdächtigen Einbrüche in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) sowie in St. Pölten in Werkzeugfachgeschäfte in den Stadtteilen Spratzern und Pottenbrunn und ein Lagerhaus in Viehofen zuordnen. Weitere Tatorte waren Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung) und Brunn am Gebirge. In Pottenbrunn wurde die Bande von einem 80-Jährigen ertappt, worauf diese ihn niederschlugen. Er erlitt eine Rissquetschwunde am Kopf, die im Krankenhaus ambulant behandelt wurde.

Die Beschuldigten im Alter von 21 bis 41 Jahren sind großteils geständig. Sie befinden sich in der Justizanstalt St. Pölten in Haft. Die Ermittlungen sollen nun klären, ob das Quartett noch weitere Komplizen hatte.