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Polizei feuert Warnschüsse bei Demo in Barcelona ab

Tausende sind in Barcelona wegen der Festnahme Puigdemonts auf der Straße. Es kommt zu wüsten Szenen.

Heute Redaktion
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Ausschreitungen am 25. März in Barcelona.
Ausschreitungen am 25. März in Barcelona.
Bild: picturedesk.com

Aus Protest gegen die Festnahme des ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont in Deutschland sind am Sonntagabend tausende Demonstranten in Barcelona auf die Straße gegangen.

Bei Zusammenstössen mit der Polizei sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde mindestens 33 Menschen verletzt worden. Laut Polizei gab es drei Festnahmen.

Die katalanische Regionalpolizei Mossos d'Esquadra setzt Schlagstöcke gegen Demonstranten ein. Spanischen Medienberichten zufolge versuchten einige, Polizeisperren zu durchbrechen.

Einige Chaoten hätten auch Gegenstände in Richtung der Beamten geworfen. Die Mossos d'Esquadra gilt als sanfter als die spanische Nationalpolizei.

"Wir fordern Deutschland auf, Präsident Puigdemont nicht für Verbrechen (an Spanien) auszuliefern, die aus einem politischen Grund erfunden wurden", erklärte die einflussreiche Separatistenorganisation ANC, die zu der Kundgebung aufgerufen hatte.

Mit Parolen wie "Politische Gefangene befreien", die auf großen Transparenten zu lesen waren, zogen die Demonstranten von der Vertretung der Europäischen Kommission zum deutschen Konsulat in Barcelona. Andere trugen Unabhängigkeitsflaggen und Puigdemont-Masken als Zeichen der Unterstützung.

Auch im Internet sorgte die Nachricht von der Festnahme Puigdemonts für Aufruhr. "Spanien sorgt nicht für einen fairen Prozess, sondern nur für Rache und Unterdrückung", twitterte Elsa Artadi, Sprecherin von JxCat (Gemeinsam für Katalonien), der Liste, der auch Puigdemont angehört. Sie schloss sich auch dem Protestmarsch in Barcelona an.

Eine ehemalige Abgeordnete der radikalsten separatistischen Partei CUP, Mireia Boya, schrieb: "Jetzt werden wir sehen, ob die Europäische Union die Verletzung der Grundrechte durch den spanischen Staat unterstützt."

"Die Flucht des Putschisten Puidgemont ist beendet", twitterte hingegen Albert Rivera, Vorsitzender der liberalen Anti-Unabhängigkeitspartei Ciudadanos. Der Versuch, eine europäische Demokratie zu zerstören, demokratische Gesetze zu brechen, das Zusammenleben zu stören oder öffentliche Gelder zu veruntreuen, könne nicht ungestraft bleiben.

(oli)