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Polizei führt schwarzen Verdächtigen mit Strick ab

Rassismus-Skandal in den USA: Die berittene Polizei hat in Texas einen schwarzen Verdächtigen am Strick abgeführt.

Heute Redaktion
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Dieses Bild sorgt derzeit in den sozialen Medien für Empörung.
Dieses Bild sorgt derzeit in den sozialen Medien für Empörung.
Bild: Screenshot Twitter

Ein erschreckendes Bild sorgt derzeit in den USA für riesige Empörung. Die berittene Polizei führte in Texas einen schwarzen Verdächtigen am Strick ab. Das rassistische Verhalten erinnert stark an eine Zeit in den USA, als Afro-Amerikaner als Sklaven gehalten wurden.

Der Mann wurde von zwei Polizisten an einem Seil hinter ihren Pferden hergezogen. Ereignet hat sich der Vorfall in der US-Stadt Galveston (Texas). Bereits am Samstag wurde der Verdächtige wegen Hausfriedensbruch verhaftet. Er sei bereits polizeibekannt.

Scharfe Kritik in den sozialen Medien

Der Aufschrei in den sozialen Medien ließ nicht lange auf sich warten. User bezeichneten das Verhalten als menschenverachtend. Die Handhabung erinnere an die Sklavenhaltung.

Die Beamten in Galveston haben sich mittlerweile für die "unnötige Peinlichkeit" entschuldigt. Polizeichef Vernon Hale erklärte auf der offiziellen Facebook-Seite des Departments, die "beiden Beamten hätten sich beim Abführen des Verdächtigen nicht optimal verhalten und auf ein Transportfahrzeug warten sollen."

Weiters versicherte er: "Meine Beamten hatten zum Zeitpunkt der Festnahme keine böswillige Absicht." Die Praxis, jemanden neben dem Pferd laufend am Strick abzuführen, sei "vorerst nicht mehr erlaubt", so Hale.

Politiker fordern Konsequenzen

Auch viele Politiker kritisierten die Vorgehensweise scharf. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Beto O'Rourke fordert Konsequenzen: "Wir müssen es als das bezeichnen, was es ist: Rassismus bei der Arbeit", schrieb er auf Twitter.

Zahlreiche Twitter-Nutzer bezeichneten den Vorfall als rassistisch und klagten, dass ein weißer Verdächtiger von der Polizei nie derart behandelt worden wäre.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut Polizeiangaben um Donald Neely. Der 43-Jährige soll bereits mehrfach wegen Hausfriedensbruch verwarnt worden sein. Inzwischen ist er auf Kaution frei. (red)