Österreich

Polizei hat 48 Stunden, um Demo-Videos zu prüfen

Heute Redaktion
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2.800 Polizisten sorgten in der Nacht auf Samstag für einen großteils friedlichen Ablauf der Demonstrationen gegen den Akademikerball in der Wiener Hofburg. Vorerst lautet die Abschlussbilanz laut Beamten: rund 5.000 Demonstranten (die Veranstalter sprachen von 8.000) und drei Festnahmen. Die Polizei filmte mit 29 Kameras die Protestgruppen, nun wird das Material auf etwaige Straftaten überprüft.

2.800 Polizisten sorgten in der Nacht auf Samstag für einen großteils friedlichen Ablauf der Demonstrationen in der Wiener Hofburg. Vorerst lautet die Abschlussbilanz laut Beamten: rund 5.000 Demonstranten (die Veranstalter sprachen von 8.000) und drei Festnahmen. Die Polizei filmte mit 29 Kameras die Protestgruppen, nun wird das Material auf etwaige Straftaten überprüft.

Vor allem bei einer Engstelle beim Stadtpark, bei der der Demozug durch eine Absperrung mit einer rund vier Meter breiten Öffnung geführt wurde, wurden die Demo-Teilnehmer von den Beamten gefilmt. Von den Demonstranten gab es dazu Kritik, da die Demonstration unnötig aufgehalten werde. Die Polizei wiederum sprach von einer "verkehrstechnischen Situation", die die Engstelle nötig gemacht habe.

Das gefilmte Material wird nun von der Polizei eingehend geprüft, erklärte Polizeisprecher Johann Golob. "Die Videos behalten wir 48 Stunden. Jetzt machen wir uns an die Arbeit, diese durchzusehen", so Golob in der "ZIB 24". Darüber, dass gefilmt wurde, machte die Polizei mehrmals in Megafondurchsagen aufmerksam. Den Demonstranten wurde es zudem untersagt, sich zu vermummen.

Neun Festnahmen

Zunächst sprach die Polizei von "keinen nennenswerten Vorfällen". Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es vorerst, eine wegen "aggressiven Verhaltens" am Museumsplatz, zwei weitere bei einer Einkesselung in der Herrengasse. Die Zahl wurde später auf neun Festnahmen korrigiert.

Unklar sei laut Polizei, ob es sich um linke oder rechte Aktivisten handle. Berichte über Sachbeschädigungen blieben aus - vorsorglich hatte man bereits im Vorfeld Abfalleimer an Straßenlaternen gekettet und an Polizeiautos die Nummernschilder abmontiert.

In der Wipplingerstraße wurden pyrotechnische Sätze abgefeuert und Polizisten mit Eiern, später mit Bierdosen beworfen. Im Bereich Bellariastraße und anderen Straßen kam es zeitweise zu kurzfristigen Sitzblockaden.