Welt

Polizei hat Hinweise auf Lanzas Motiv

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: keine Quellenangabe

Im Fall des Amokläufers von Newtown hat die Polizei angedeutet, dass sie inzwischen "einige sehr gute Hinweise" auf das Motiv des Attentäters habe. Einzelheiten wurden zunächst jedoch nicht bekanntgegeben. Zu den weiteren Umständen müssten noch sehr viele Zeugen befragt werden, mit den Verletzten habe man bereits gesprochen. Der Killer, der 20-jährige Lanza, hat keinen Abschiedsbrief oder Tagebücher hinterlassen.

hat keinen Abschiedsbrief oder Tagebücher hinterlassen.





Lanz verbrachte viel Zeit mit gewalttätigen Computerspielen, wie jetzt bekannt wurde. Laut Medienberichten hatte die Polizei eine Computer-Festplatte auf dem Schlafzimmerboden des Mörders gefunden. Man sei über den Inhalt erschüttert. Die Behörden glauben, wichtige Hinweise auf das Motiv von Adam Lanz zu finden. CNN berichtet, dass Lanza einen Tag vor der Tat einen Streit mit vier Erwachsenen gehabt habe und drei von ihnen unter den Opfern seien. Es sei darum gegangen, dass Lanza nicht in die Schule gelassen wurde.



sagte eine frühere Klassenkameradin Lanzas der Nachrichtenagentur AFP. "Wir haben seine echte Persönlichkeit nie gekannt. In einigen Berichten hieß es, dass er an einer Entwicklungsstörung gelitten habe. "Nervös und zappelig" habe Lanza gewirkt, sagten Bekannte der "New York Times". Der kontaktscheue junge Mann habe versucht, jede Form der Aufmerksamkeit zu vermeiden. Der Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf eine Tante, dass Adam Lanza von seiner Mutter zu Hause unterrichtet worden sei, als er in der Schule nicht klargekommen sei.



Mutter Nancy Lanza, Adam erschoss seine Mutter mit vier Kopfschüssen - die Polizei fand ihre Leiche in ein Pyjama gekleidet im Bett vor - warnte einst einen Babysitter vor ihrem Sohn. Ryan Kraft, der heute in Kalifornien wohnt, erinnert sich gegenüber dem TV-Sender CBS: Nancy habe ihn gewarnt, stets auf Adam zu schauen, ".. ihm niemals denn Rücken zuzukehren, nicht einmal, um auf die Toilette zu gehen oder dergleichen". Kraft war damals etwa 14 oder 15 Jahre alt, der zukünftige Attentäter war etwa 10-jährig.



Er galt als Einzelgänger, bis zu dem Amoklauf war er der Polizei nie aufgefallen.
Adam konnte keinen Schmerz fühlen

Nach Beschreibung eines Lehrers konnte Lanza anscheinend keinen seelischen oder körperlichen Schmerz fühlen. "Wenn der Junge sich verbrannt hätte, hätte er das nicht bemerkt oder gespürt", sagt Richard Novia, ein ehemaliger Berater des Technik-Clubs der Newtown High School, an der Lanza einst Schüler war. Manchmal habe sich Lanza komplett aus seinen Aufgaben zurückgezogen, egal ob es darum ging, ein Buch zu lesen oder im Unterricht zu sitzen, sagt Novia.
Lanzas Eltern trennten sich

Lanza wuchs in der scheinbar heilen Welt der US-Vororte auf. Zunächst lebte er mit seinen Eltern und seinem Bruder Ryan Berichten zufolge in Kingston im Bundesstaat New Hampshire, Ende der neunziger Jahre zog die Familie nach Newtown. Der Vater machte als Steuerexperte Karriere. Lanzas Eltern trennten sich 2008. Während der vier Jahre ältere Ryan dem TV-Sender ABC zufolge bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young seine berufliche Laufbahn begann, wohnte Adam weiter bei seiner Mutter in dem gediegenen Einfamilienhaus in einem wohlhabenden Viertel von Newtown.
Die Rolle von Mutter Nancy Lanza bleibt ein Rätsel. Entgegen erster Berichte arbeitete sie nicht als Lehrerin an der Grundschule, in der ihr Sohn die Bluttat beging. Laut ABC war sie möglicherweise aber ehrenamtlich für die Schule tätig gewesen. Womit Nancy Lanza ihren Lebensunterhalt bestritt, war unklar. Früher soll sie in der Finanzbranche gearbeitet haben. Bekannte beschrieben die Frau in der "New York Times" und der "Washington Post" als gesellig - aber auch als zurückhaltend, sobald es um ihr Privatleben und vor allem um Adam ging.
"Waffen waren ihr Hobby"

In ihrem Haus hatte Nancy Lanza einen gut bestückten Waffenschrank. Auf ihren Namen sind Berichten zufolge zwei Handfeuerwaffen, zwei Jagdgewehre und ein halbautomatisches Gewehr der Marke Bushmaster registriert gewesen. "Waffen waren ihr Hobby", sagte Gärtner Dan Holmes, den sie mit der Verschönerung ihres Anwesens beauftragte, der "Washington Post". "Sie sagte mir, dass ihr beim Schießen die Zielstrebigkeit gefalle." Auch soll sie davon gesprochen haben, ihren Sohn Adam mit auf eine Schießbahn zu nehmen.
Die Ermittler in Connecticut suchen noch immer Antworten auf viele Fragen wie:

Warum lagerte die Mutter des Attentäters Adam Lanza fünf Waffen im Haus?
Welche Erfahrungen hatte Lanza mit diesen Waffen?
Warum stürmte er ausgerechnet in die Sandy-Hook-Schule?

Schule bleibt geschlossen

Nach dem Amoklauf mit 27 Toten im US-Bundesstaat Connecticut könnte die betroffene Grundschule noch mehrere Monate lang geschlossen bleiben. Die Polizei werde das Gebäude in der Stadt Newtown so lange absperren, bis die Untersuchungen abgeschlossen seien, sagte der Sprecher der Polizei in Connecticut, Paul Vance, am Montag bei einer Pressekonferenz. "Ich kann nicht sagen, wie lange das dauern wird. Ich vermute, Monate." Auch das Haus der Mutter des Todesschützen, in dem ihre Leiche gefunden worden war, bleibe bis auf Weiteres abgesperrt.

Indes ist der rekonstruiert worden:

Demnach tötete Lanza am Freitag zunächst seine Mutter mit mehreren Schüssen in den Kopf.
Dann fuhr er zur Sandy-Hook-Grundschule. Mit drei Waffen drang er gegen 9.30 Uhr Ortszeit gewaltsam in das Gebäude ein (am Samstag hatte es fälschlicherweise geheißen, er sei von einer Lehrerin eingelassen worden).
Dort erschoss er in weniger als zehn Minuten 20 Kinder zwischen sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene.
Dann tötete er sich selbst.
Die Polizei kam schnell: Zehn Minuten nach dem ersten Notruf traf das Spezialeinsatzkommando ein, was wohl viele Leben rettete. Der Gouverneur von Connecticut, Dannel Malloy, sagte in der ABC-Sendung "This Week", es werde vermutet, dass Adam Lanza die Sicherheitskräfte gehört habe, als er in einem zweiten Klassenraum geschossen habe. "In dem Moment hat er offenbar entschieden, sich das Leben zu nehmen.