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Polizei kommunizierte per Inserat mit Erpresser

11 Millionen Euro oder die vergiftete Babynahrung kommt in den Umlauf: Der Erpresser vom Bodensee hat offenbar klare Forderungen gestellt.

Heute Redaktion
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Über mehrere Tage hielt Jochen S. die Bodenseeregion in Atem. Er vergiftete mehrere Babybrei-Gläser mit einer tödlichen Dosis Ethylenglykol und stellte Forderungen. Wie "Focus" schreibt, verlangte der Deutsche insgesamt 11,75 Millionen Euro – in 35'000 Geldnoten.

Die Geldübergabe sollte demnach am 30. September um 22 Uhr in Sigmaringen erfolgen. Die Polizei sollte extra für diesen Zweck ein Auto kaufen. Wie es im Artikel weiter heißt, hielten sich die Ermittler an die Anweisungen: "Er hat uns genau vorgegeben, was wann wo passieren soll", wird Uwe Stürmer vom Polizeipräsidium Konstanz zitiert.

Wie vom Erpresser gewünscht, hat die Polizei außerdem ein Inserat in der "Frankfurter Allgemeinen" geschaltet. Am 24. September hieß es im Reiseteil: "Alles klar – Sigmaringen, 30.09.2017 um 22 Uhr". Dabei handelt es sich um die Bestätigung des Geldübergabe-Zeitpunkts. Offenbar war die Anzeige der einzige Weg mit dem Täter in Kontakt zu treten.

"Allein geplant"

Zur Geldübergabe kam es jedoch nicht. Am 29. September wurde Jochen S. nach Hinweisen aus der Bevölkerung festgenommen. Der Mann hat ein Geständnis abgelegt und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Der 53-Jährige soll seine Tat nach vorläufigen Erkenntnissen "alleine geplant" und ausgeführt haben. In der Wohnung des Deutschen wurden Beweismittel sichergestellt – darunter das in vergifteten Lebensmitteln gefundene Mittel Ethylenglykol.

(red)