Österreich

Polizei löst Sitzstreik vor Asyllager Traiskirchen auf

Heute Redaktion
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Bild: Thomas Lenger (Monatsrevue)

Montagvormittag löste die Polizei in Traiskirchen direkt vor dem Eingang des Erstaufnahmezentrums einen Sitzstreik von etwa 20 Asylwerbern auf. Diese sind nach ersten Informationen syrische Staatsbürger. Rund 40 Beamte standen im Einsatz, sämtliche Streifen aus dem Bezirk wurden zusammengezogen.

Zunächst hatte die Exekutive mit der Hilfe von Anrainern versucht, die Flüchtlinge auf friedlichem Wege von der Straße zu bekommen. Diese musste wegen dem Sitzstreik gesperrt werden. Im Zuge der Verhandlungen standen plötzlich einige Asylwerber auf, es kam zu einem Gerangel, die Polizei nahm mehrere Asylwerber vorläufig fest.

Anwalt Günter Klodner war vor Ort und versuchte laut "Monatsrevue" zu vermitteln. "Angeblich wurden die Asylwerber vor einigen Tagen nach Eisenstadt verlegt, wo es aber laut ihnen in den Zelten bei der Hitze unerträglich sei", berichtet er. "Scheinbar wurden sie heute daher nicht in das Erstaufnahmezentrum gelassen".
Zur Hitze kommt im islamischen Fastenmonat Ramadan vielfach auch Hunger dazu. Es sind täglich über 1.800 Menschen, die sich nur unweit der Betreuungsstelle Traiskirchen in die lange Schlange stellen, wenn die Sonne untergeht.

Seit vielen Jahren lädt der türkisch-islamische Kulturverein in Traiskirchen Menschen aus dem Erstaufnahmezentrum im Ramadan ein und versorgt die Menschen mit Speisen und Getränken. Rund 40 Helfer, darunter auch zahlreiche Ordner stehen im Einsatz. Täglich führt das zu einem weiteren Polizeieinsatz, da die Straße mit zwei Streifenwägen mit Blaulicht abgesichert werden muss.