Polizei schießt bald mit neuer Munitionsart

Die Polizei soll mit neuer Munition ausgerüstet werden. Bisher kommen sogenannte Vollmantelgeschosse zum Einsatz. Diese sollen bis spätestens 2020 durch Teilmantelgeschosse ersetzt werden, das geht aus diversen Medienberichten hervor.

Wie der "Kurier" berichtet, seien vom Ministerium auch 24.000 Schutzwesten für die Beamten angeschafft worden. Diese seien in der Vergangenheit mitunter von vielen Polizisten selbst finanziert worden.

Zusätzlich wurden bereits 3.400 Streifenpolizisten mit Sturmgewehren ausgestattet. Die betroffenen Beamten werden derzeit noch auf die Verwendung der Langwaffen eingeschult.

Bereits seit 2017 ist die Rede davon die Polizei mit neuer Munition auszustatten. Der damalige Innenminister und aktuelle Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) war an der Aushandlung des Deals beteiligt.

Das Ministerium argumentiert, dass Teilmantelgeschosse eine "mannstoppende Wirkung" haben. die bisher zum Einsatz gekommenen Vollmantelgeschosse stellen, eine potentielle Gefahr für Unbeteiligte dar, weil sie durch den Körper des Angreifers dringen könnten.

Bei Projektilen von Teilmantelgeschossen soll das nicht der Fall sein. Wie der "Kurier" berichtet, sehen aber Jäger gerade darin eine Gefahr für großflächigere Verletzungen. Das Ministerium geht davon aus, dass Teilmantelgeschosse die bessere Option sind. Ohnehin sei der Schusswaffengebrauch die letzte Option für einen Beamten.

Ein Grund für die neuen Anschaffungen sollen vermehrte Attacken auf Polizeibeamte sein. 2018 wurden 1.054 Beamte im Dienst verletzt, 62 davon schwer. Wann die neue Munition exakt zum Einsatz kommen wird, ist unklar.

Noch im zweiten Quartal dieses Jahres soll es eine europaweite Ausschreibung geben. Über die Vergabe soll Ende des Jahres entschieden werden. Das Innenministerium rechnet mit Kosten von ungefähr 800.000 Euro für 1,6 Millionen Projektile. (mr)