Österreich

Polizei-Präsident schützt schießwütigen Beamten

Heute Redaktion
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Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl hat am Donnerstagabend in der ORF-Sendung "Wien Heute" den Einsatz seiner Beamten verteidigt, die am Mittwoch eine tobende Frau in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus durch neun Schüsse lebensgefährlich verletzt hatten - "Heute" berichtete. "Es steht hier ein Messer im Mittelpunkt", dieses sei "als Waffe in der Hand eines Attentäters absolut gefährlich", so Pürstl.

Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl hat am Donnerstagabend in der ORF-Sendung Wien Heute den Einsatz seiner Beamten verteidigt, die am Mittwoch eine tobende Frau in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus durch neun Schüsse lebensgefährlich verletzt hatten - Heute berichtete. "Es steht hier ein Messer im Mittelpunkt", dieses sei "als Waffe in der Hand eines Attentäters absolut gefährlich", so Pürstl.

Es sei "leider polizeiliche Erfahrung", dass insbesondere bei tobenden Personen mit Psychosen es immer wieder Einsätze gebe, bei denen diese selbst den Einsatz von Schusswaffen nicht sofort spüren würden, meinte der Polizeipräsident. Unter anderem wies er auf den Adrenalinausstoß hin. Die betreffenden Personen würden zwar Sekunden später zusammenbrechen, aber im ersten Moment nicht mitbekommen, dass sie getroffen wurden.

"Frau hat Angriff fortgesetzt"
Es habe in dem Fall in Rudolfsheim-Fünfhaus mehrere Treffer am Körper gegeben, sagte Pürstl. "Diese Treffer sind vorerst wirkungslos geblieben, die Frau hat den Angriff fortgesetzt, und da gilt es den Angriff zu stoppen." Der Polizeipräsident weiters: "Mir ist es lieber, eine Diskussion über neun Schüsse zu führen, als eine Diskussion über einen Beamten, der in der Wohnung eines Attentäters verblutet."

Taser hätte vermutlich geholfenDer Einsatz eines Tasers hätte Pürstl zufolge vermutlich genützt. Derzeit sind nur Sondereinheiten wie die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) damit ausgerüstet. Es sei schwierig, den Beamten noch mehr Ausrüstung mitzugeben, als sie ohnehin schon mit sich führen müssten, sagte der oberste Wiener Polizist. Zudem wäre es eine logistische Herausforderung in der Ausbildung, wenn alle rund 6000 Beamten in der Bundeshauptstadt einen Taser erhalten sollten.