Österreich

Polizei schnappte "Pink Panther"-Hehler in Wiener Hotel

Heute Redaktion
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Der Polizei ist ein toller Fang gelungen: Wiener Polizisten und dem Bundeskriminalamt gingen Mitglieder der berüchtigten "Pink Panther"-Bande ins Netz. Die vier Festgenommenen waren dafür zuständig, die Beute zu verkaufen.

Der Polizei ist ein toller Fang gelungen: Wiener Polizisten und dem Bundeskriminalamt gingen Mitglieder der ins Netz. Die vier Festgenommenen waren dafür zuständig, die Beute zu verkaufen.

Die vier mutmaßlichen Hehler wurden in einem Wiener Hotel erwischt. Bei den Verhafteten stellten die Beamten geraubte Luxus-Uhren und Schmuck im Wert von rund 500.000 Euro und 57.000 Euro in bar sicher. Das Raubgut soll von einem Überfall in Montreux in der Schweiz von Mitte Jänner stammen. Die gesamte Schadenssumme beträgt ungefähr 600.000 Euro. Dem Schweizer Juwelier am Genfer See wurden 18 Uhren abgenommen. Die teuerste war 55.000 Schweizer Franken (rund 53.888 Euro) wert.

Kurier kam aus Serbien, Treffen in Leopoldstadt

Das Bundeskriminalamt bekam vergangene Woche den vertraulichen Hinweis, dass ein Kurier von Serbien nach Österreich kommt, um hier hochpreisige Uhren zu verkaufen, schilderte Oberstleutnant Robert Klug vo Landeskriminalamt. Am Donnerstag wurde die Polizei dann verständigt, dass der Belgrader auf dem Weg nach Wien sei. Er wurde ausgeforscht und ab dem Grenzübergang observiert. Der 35-jährige Serbe traf sich dann in der Leopoldstadt mit einem 39-jährigen, in Wien lebenden Israeli. Beide Männer fuhren mit eigenen Pkws dann weiter zu einem Hotel.

Beamte "schon fast nervös"

Dort entnahm der Kurier aus dem Kofferraum ein Papiersackerl und ging ins Hotel. Die Beamten warteten draußen und waren "schon fast nervös", sagte Klug. Denn die Männer hatten ein Zimmer im dritten Stock bezogen, dort wurde der Verkauf abgewickelt. "Dann überschlugen sich die Ereignisse", sagte der Ermittler. Der 35-Jährige kam ohne Sackerl aus dem Hotel - für die Polizisten der Beweis, dass ein Verkauf stattgefunden hat. "Er wurde auf offener Straße festgenommen", erzählte Klug.

Cobra schlug zu: Belgier und Israeli gingen ins Netz

Zeitgleich traten in der Lobby zwei weitere Personen aus dem Lift, der 39-Jährige und ein 40-jähriger Belgier. Auch sie wurden festgenommen. Im Hotelzimmer trafen die Einsatzkräfte der Cobra auf einen 37-jährigen Israeli. Er hatte einen Koffer mit doppeltem Boden bei sich, in diesem befanden sich 25 hochpreisige Uhren. Die Käufer des Diebesguts - der 37-Jährige und der 40-Jährige - waren mit Pkw bzw. Flugzeug nach Wien gereist, sagte Klug.

Verhaftet tischten Polizei "Unsinnigkeiten auf"

Die Festgenommenen waren gegenüber der Polizei "nicht kooperativ", sie "tischten uns Unsinnigkeiten auf", Geständnis gab es keines, sagte Klug. Er zeigte sich froh darüber, dass "dieser Teil der Hierarchieebene festgenommen werden konnte". Das Quartett befindet sich in Haft, angezeigt wurden die Männer wegen des Verdachts der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Verbindung - dem sogenannten Mafia-Paragrafen 278a StGB - sowie wegen des Verdachts auf Hehlerei. Für gewerbsmäßige Hehlerei bzw. bei einem Wert über 50.000 Euro steht in Österreich übrigens eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Bisher waren von "Pink Panther" geraubte Uhren nur vereinzelt aufgetaucht, in diesem großen Umfang wurden sie noch nie sichergestellt, sagte Klug. "Wir sind bisher im Dunkeln getappt, wo die Uhren hinkommen, nun haben wir erste Hinweise, wie sie vertrieben werden."

Die Polizei erhofft sich, durch die Sicherstellungen weitere Überfälle zu klären. An der groß angelegten Aktion am 5. Februar waren neben, BK, LKA und Cobra auch der österreichische Verbindungsbeamte in Serbien involviert sowie Polizeieinheiten in Deutschland, Schweiz, Belgien und Serbien, sagte Ewald Ebner vom BKA und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus.

 
Bei den "Pink Panthern" handelt es sich um eine weltweit tätige Juwelierräuber-Gang, die vor allem aus Serbien und Montenegro stammt. Vor allem haben sie es auf Luxus-Uhren abgesehen. Mitglieder der Gruppe haben auch mehrfach .

Bei mehr als 150 Überfällen, die der Bande zugeschrieben werden, soll ein Schaden von rund 500 Millionen Euro entstanden sein.