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Polizei soll Kind aus Auto gerissen haben

Schwere Vorwürfe gegen Polizisten in Philadelphia: Sie sollen ein schwarzes Baby für Propaganda-Zwecke genutzt haben.

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Polizisten in Philadelphia
Polizisten in Philadelphia
Screenshot

Nach dem Tod eines Afroamerikaners durch Polizeischüsse kommt es in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania täglich zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizisten.

Am Donnerstag teilte der größte Polizeiverband der USA auf Facebook ein Foto einer jungen Polizistin – in ihren Armen ein schwarzes Kleinkind. Über dem Foto stand geschrieben: "Dieses Kind ging während der gewalttätigen Unruhen in Philadelphia verloren und irrte barfuß durch Philadelphia." Die Organisation weiter: "Das Einzige, worum sich diese Polizistin kümmerte, war der Schutz des Kindes."

Dieses Foto postete der Polizeiverband auf Facebook
Dieses Foto postete der Polizeiverband auf Facebook
Facebook/ Screenshot

Mittlerweile haben sich die Anwälte der Familie des Kindes gemeldet. Sie werfen der Polizei vor, die Story des verlorenen Kindes erfunden zu haben. Gegenüber der "Washington Post" sagt Anwalt Riley H. Ross III: "Das ist Propaganda. Die Polizei hat das Kind nicht gerettet, sondern es überhaupt erst in Gefahr gebracht."

Das Kind soll von den Beamten aus dem Auto der Mutter gerissen worden sein. Zuvor sollen die Polizisten die Scheiben des Wagens eingeschlagen haben. Die Mutter des Kindes wurde gewaltsam verhaftet und später ohne Anklage wieder gehen gelassen. Der Einsatz der Polizei gegenüber des schwarzen SUV wurde auf Video festgehalten.

Zusammen mit ihrem Sohn und ihrem 16-Jährigen Neffen traf die 28-jährige Mutter mit ihrem Wagen in der Innenstadt von Philadelphia auf die Demonstranten und Polizei. Sie versuchte, die Straße zu verlassen, jedoch ohne Erfolg. Wie im Video zu sehen ist, umkreisten die Polizisten den Wagen und schlugen die Fenster ein. Die Zeugin sprach gegenüber des "Philadelphia Inquirer" von einem "traumatischen" und "surrealen" Ereignis.

Der Polizeiverband hat mittlerweile den Beitrag auf Facebook gelöscht. Zu den Vorwürfen hat die betroffene Abteilung bislang keine Stellung genommen. Laut Anwalt Ross wartet die Mutter des Kindes noch immer auf Informationen, wo sich ihr beschädigter Wagen befindet. Ihr Kind konnte sie erst mehrere Stunden nach der gewaltsamen Verhaftung in die Arme schliessen.

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