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Polizei, Spucken: Die Nacht der Schande von Madrid

Manchester City steht im Halbfinale der Champions League, rang Atletico Madrid nieder. Das geriet allerdings zur Nebensache. 

Heute Redaktion
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Stefan Savic verpasste Raheem Sterling einen Kopfstoß.
Stefan Savic verpasste Raheem Sterling einen Kopfstoß.
Imago Images

Nach dem 1:0-Heimerfolg von Manchester reichte der Elf von Pep Guardiola ein 0:0 in Madrid zum Halbfinal-Einzug. Kevin de Bruyne war im Hinspiel der Goldtreffer in der 70. Minute gelungen. 

Die inklusive Nachspielzeit beinahe 115 Minuten im Wanda Metropolitana entwickelten sich allerdings zu einer Nacht der Schande für den europäischen Fußball. Hier eine Protokoll der Ereignisse.

Böses Felipe-Foul

In der ohnehin kampfbetont geführten Partie eskalierte die Situation schließlich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit. Atletico-Kicker Felipe trat gegen Citys Phil Foden nach. Als sich der Engländer vom Seitenout zurück auf den Platz rollte, griff schließlich Stefan Savic ein, geigte dem City-Jungstar die Meinung. Der Beginn eines minutenlangen Gerangels, in das Spieler, Betreuer und auch Security-Kräfte verwickelt waren. Felipe sah schließlich Gelb-Rot. 

Nicht allerdings Savic, der, nachdem er Foden anbrüllte, City-Spieler Raheem Sterling einen Kopfstoß versetzte und den herbeistürmenden Ersatzspieler Jack Grealish an dessen schnittiger Frisur zog. Der Engländer hatte dem Montenegriner zuvor ein übles Schimpfwort ins Gesicht gesagt. Die Aktionen blieben im Tumult allerdings ungeahndet. Wo der Video-Referee da hingesehen hat...? Insgesamt zückte Referee Daniel Siebert neunmal Gelb - darunter auch für Atletico-Trainerraubein Diego Simeone - und einmal Gelb-Rot. 

Polizei muss eingreifen

Die Partie konnte schließlich nach einer minutenlangen Unterbrechung fortgesetzt werden. Es folgte schließlich eine neunminütige Nachspielzeit, die nach einer Behandlungspause des City-Keepers Ederson - eine schauspielerische Glanzleistung - noch einmal verlängert wurde. 

Doch auch nach dem Schlusspfiff hatten sich die Wogen noch nicht geglättet. Ganz im Gegenteil. Als beide Teams zurück in die Kabine gingen, kam es zu einer Auseinandersetzung im Kabinengang. Wieder stand Savic im Mittelpunkt. Der 31-Jährige soll versucht haben, sich Grealish neuerlich zur Brust zu nehmen. Dies konnte nur durch das Eingreifen von Securitys und vier Polizisten verhindert werden. 

Flaschenwurf, Spuck-Attacke

Neben Savic war aber auch Sime Vrsaljko mitten im Geschehen dabei. Der Kroate versuchte, auf Citys Kyle Walker loszugehen, warf schließlich einen Gegenstand - vermutlich eine Trinkflasche - auf das Gästeteam und traf Aymeric Laporte. Laut einem Bericht der "Marca" soll der Abwehrspieler auch gespuckt haben. 

"Eine Schande"

Die Aktionen der Atletico-Spieler werden jedenfalls Konsequenzen haben. "Ein abscheuliches Verhalten, sie sollten sich schämen", polterte etwa die England-Legende Rio Ferdinand, der als Experte im britischen TV zu sehen war. Der ehemalige Bayern-Legionär Owen Hargreaves ergänzte: "Es war eine Schande von Atletico am Ende. Spielt einfach guten Fußball. Die Eskapaden am Ende waren Mist. Stark, wie ruhig Manchester City geblieben ist."