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Polizei stürmt von Corona-Mönch besetztes Kloster

Ein Corona leugnender Mönch verschanzte sich vor der Polizei in einem Kloster. Bei der folgenden Erstürmung wurden mehrere Nonnen verletzt.

Leo Stempfl
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Ein russisches Kloster. (Symbolbild)
Ein russisches Kloster. (Symbolbild)
EPA-EFE

Skurrile Szenen spielten sich in der Nacht auf Dienstag in Russland ab. Die Handlung dahinter würde wohl genug Stoff für einen ganzen Spielfilm bieten. Der Protagonist heißt Sergij, ist ehemaliger Mönch und sorgte bereits für unzählige Schlagzeilen.

Der 65-Jährige predigte seit dem Frühjahr über das Coronavirus, in welchem der orthodoxe Geistliche eine "Pseudopandemie" sieht. Anhängern riet er, "für Russland zu sterben". Videos davon gingen schnell viral, eine Anwältin erklärt, die Behörden sähen darin Anstiftung zum Suizid.

Suspendierung

Als Reaktion auf solch ein Video wandte sich der für Kinderrechte zuständige Ombudsmann der Region Jekaterinburg an die Staatsanwaltschaft. Denn bei den Predigten sollen auch Kinder anwesend gewesen sein, Medien berichten laut "orf.at" sogar von Missbrauchsfällen im Kloster. 

Was folgte, war die Suspendierung des Mönches. Obwohl er somit nicht mehr predigten durfte, machte er damit weiter, sammelte Anhänger um sich und vertrieb andere hohe Geistliche aus dem Kloster. In diesem verschanzte er sich mit seinen Anhängern und wurde deswegen von der Kirche exkommuniziert.

So kam, was kommen musste. Bewaffnete Kräfte der Polizei stürmten das Kloster. Auf der Suche nach dem 65-Jährigen sollen sie dabei Klosterinventar beschädigt und mehrere Nonnen leicht verletzt haben. Einige Anhänger wurden festgenommen.