Polizei über Coup in SCS: "Knapp an Inferno vorbei"

Verdutzte und verunsicherte Pendler im Montagfrühverkehr im Wiener Umland: Alle Zufahrten zur SCS waren gesperrt, darüber kreisten Polizei-Hubschrauber, schwer bewaffnete Beamte sicherten die Straßen. Der Grund: Ein Rammbock-Coup einer Profi-Bande in der SCS in Vösendorf (Bezirk Mödling).

Die Kriminellen dürften den Tatort mit Kalkül gewählt haben, stahlen in Wien einen 3-er-BMW, fuhren mit zwei Wagen zur SCS, warteten die Runde der Security ab. Dann brachten sie über die Laderampe des Lieferanteneinganges den BMW (passte genau rein, Seitenspiegel wurden abgerissen, Anm. – siehe auch Bilderserie) ins Innere der SCS.

Anschließend wurde das BMW-Gaspedal durchgedrückt und mit voller Wucht gegen die Scheibe eines Juweliers gedonnert. Zumindest zwei Maskierte rafften Schmuck zusammen, steckten den BMW in Brand und flüchteten mit quietschenden Reifen im anderen Fahrzeug.

"Kavallerie" der Polizei

Mehrere Notrufe gingen gegen 4 Uhr morgens bei der Polizei ein, durch den lauten Knall war sogar von Schüssen die Rede. Die Exekutive schickte die „gesamte Kavallerie“ mit Hunden, Cobra, Helikopter und Sprengstoffpersonal. Auch die Freiwillige Feuerwehr Vösendorf war prompt zur Stelle.

Die Feuerwehr löschte den Brand des BMW rasch ab. „Danke an die Feuerwehr und die Sprinkleranlage. Somit wurde ein Inferno verhindert, überall daneben sind Kleidershops. Das hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager.

Die intensive Fahndung verlief negativ, die Exektuive setzt nun auf die Videoauswertung, hat bereits erste Ermittlungsansätze. Und: Einer der beiden Täter dürfte sich durch eine Stichflamme beim Abfackeln des Fahrzeuges verletzt haben.