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Polizei untersucht Kinderquälerei in Sekte

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Eine wegen ihrer Erziehungsmethoden in die Kritik geratene Sekte im mittelfränkischen Lonnerstadt hat nun die Behörden auf den Plan gerufen. Ein psychologischer Gutachter solle die möglichen Folgen des Erziehungsstils für die in der Gemeinschaft lebenden Kinder untersuchen.

WDR und Bayerischer Rundfunk hatten berichtet, die Kinder wüchsen in der Sekte "Neue Gruppe der Weltdiener" ohne Medikamente und Krankenversicherung auf, und müssten auf Spaß, Spiel und Süßigkeiten verzichten. Wie viele Mitglieder die Sekte genau hat, war zunächst unklar.

Berufe wegen Sekte aufgegeben

Laut den TV-Berichten gehören ihr ein "Guru" und seine Frau sowie eine Familie mit Kindern an. Die Eltern hätten beim Eintritt in die Sekte ihre Berufe aufgegeben, ihr Einfamilienhaus verkauft und lebten jetzt verarmt in einem herunterkommenden Fachwerkhaus der Gemeinde. Das Geld aus dem Verkauf des Hauses habe der in einem Nachbarort lebende "Guru" kassiert.

seelische Gefährdung?

Das Gutachten soll nun klären, "ob die gewählte Lebensform (der Sekte) und die Ausübung der Erziehung zu einer Gefährdung des seelischen oder geistigen Wohles der betroffenen Kinder führt". Körperlich seien die Kinder normal entwickelt.

Die TV-Berichte zitieren den "Guru" mit den Worten, Kinder sollten "nicht spielen, sondern an der Seele arbeiten". Da Ärzte nach seiner Ansicht die "gesamte Seelenarbeit auf einen Schlag zunichtemachen", lehnt der "Guru" für sich und seine "Jünger" auch jede medizinische Behandlung ab.

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