Wien

Polizei verteidigt Platzverbot: "War echte Aggression" 

Das Platzverbot am Karlsplatz hat für ordentlich Kritik gesorgt. Jetzt spricht der Wiener Landespolizeipräsident Klartext.

Jochen Dobnik
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Wiener Landespolizeipräsident <strong>Gerhard Pürstl</strong>: "Ein Platzverbot ist nichts Besonderes"
Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl: "Ein Platzverbot ist nichts Besonderes"
Screenshot ORF

Die Aufregung war groß, als Samstagabend ein Platzverbot am Karlsplatz und Resselpark verhängt wurde. Dieses wurde nach 13 Stunden zwar wieder aufgehoben, doch der Ärger bleibt. Während die Wiener Jugend das skandalöse Verhalten der Polizei kritisiert, kann ebendiese die Vorwürfe nicht nachvollziehen.

Polizistin trotz Helms mit Gehirnerschütterung

Am Freitag war es, wie berichtet, zu Ausschreitung vor der Karlskirche gekommen. Übermütige kletterten auf Statuen, die Polizei marschierte in schwerer Kampfmontur auf, weil Sachbeschädigungen gedroht haben sollen. Die Menge wurde auseinandergetrieben, die Party für beendet erklärt. Als Antwort flogen Flaschen und Feuerwerkskörper, acht Beamte wurden verletzt.

"Das waren reine Gewalttaten, wo gegen Leib und Leben vorgegangen wurde, wo echte Aggression herrschte. Eine Polizistin hat durch mehrere Flaschenwürfe trotz Helms eine Gehirnerschütterung erlitten. Man möge sich vorstellen, das trifft einen Unbeteiligten in der Menge. Das kann man nicht hinnehmen  - ganz gleich ob die Angriffe von Links oder Rechts kommen", so der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl im Interview mit "Wien heute".

Platzverbot nichts Besonderes

"Wir haben ja das immer wieder, wenn Staatsbesuche da sein, wenn irgendwelche Gäste da sind, die gefährdet sind oder bei Demonstrationen, wo rivalisierende Gruppen aufeinander treffen“, so Pürstl. Es sei ja nicht so, dass die Polizei deswegen, weil irgendwo eine Party stattfindet, automatisch Platzverbote verhängen kann. "Das geht nur dann, wenn bestimmte Gefahrenmomente auftreten, wo es um strafbare Handlungen gegen Leib und Leben geht". 

Wiener Landespolizeipräsident wollte im ORF-Interview weitere Platzverbote nicht ausschließen. Jedoch gehe er davon aus, dass mit den verlängerten Öffnungszeiten der Gastronomie das Problem kleiner wird, so Pürstl.