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Polizei warnt mit Tierporno und Gewaltvideo

Heute Redaktion
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Jugendliche haben vermehrt illegale Gewalt- und Pornovideos auf dem Smartphone. Die Polizei in der Schweizer Stadt Winterthur startet deshalb eine Aufsehen erregende Video-Kampagne.

Nach einer Schlägerei unter Jugendlichen im Juli 2019 in der Schweizer Stadt Winterthur fanden die Ermittler zahlreiche verbotene Inhalte auf den Handys, darunter ein Enthauptungsvideo.

Keine Seltenheit: Auch die Zürcher Oberjugendanwaltschaft stellt laut einer Mitteilung vom August eine Zunahme von Fällen fest, bei denen Gewaltdarstellungen und verbotene Pornografie aufgenommen, gespeichert oder verbreitet wurden. Viele Kinder und Jugendliche wissen aber nicht, dass das strafbar ist.

Die Stadtpolizei Winterthur will nun mit einer Kampagne etwas dagegen tun. "Die Jugendpolizei findet illegale Videos aller Art", sagt Sprecher Adrian Feubli. Sie würden sich über Chats oft schnell verbreiten. Häufiges Motiv: Nervenkitzel oder Belustigung. "Viele Jugendliche sind sich nicht bewusst, dass nur schon der Besitz von illegalen Videos strafbar ist." Deshalb sei die Idee aufgekommen, eine Präventionskampagne zu lancieren – nicht mit einem Factsheet, sondern im gleichen Format wie die illegalen Videos. "Wir wollten weitergehen als ein Polizist, der in die Kamera sagt, dass das verboten ist."

Anspruchsvolle Produktion

Das Ergebnis: Zwei Videos mit Szenen von Gewalt und Tiersex (siehe Video oben). Bei der Produktion ist das laut Feubli anspruchsvoll gewesen. "Es ist eine Herausforderung, real wirkende Sequenzen und verbotenen Inhalt lediglich anzudeuten und nicht explizit zu zeigen." Bei der Produktion hat man mit der Schweizerischen Kriminalprävention zusammengearbeitet. Dazu wurden auch die Internet-Adressen Gewaltvideo.ch oder Tierporno.ch übernommen.

Feubli gibt auch gleich den wichtigsten Tipp mit für Jugendliche, die in einem Chat ein illegales Video erhalten: "Man darf das Video auf keinen Fall auf dem Handy speichern oder weiterleiten. Die Videos sollte man löschen und den Vorfall den Eltern, Lehrpersonen oder der Polizei melden."