Digital

Polizei warnt vor gefährlicher Fake-Sprachnachricht

Einem Opfer der neuen Betrugsmasche flatterte eine Handyrechnung um 900 Euro ins Haus. Die Arbeiterkammer half aus.

Clemens Pilz
Teilen
Betrüger infizieren Smartphones mit Schadsoftware.
Betrüger infizieren Smartphones mit Schadsoftware.
Getty Images

Die Arbeiterkammer Niederösterreich und das Landeskriminalamt warnen vor einer neuen Voicemail-Betrugsmasche. Zahlreiche Smartphone-Nutzer haben in den vergangenen Tagen SMS-Verständigungen über vermeintliche Sprachnachrichten erhalten. Enthalten ist ein Link zu einer gefälschten Seite eines Mobilfunkanbieters. Dort werden die Opfer der Masche aufgefordert, eine App zum Abhören der Sprachnachricht zu installieren. Diese enthält Schadsoftware, mit Hilfe derer die Betrüger an die Daten der Opfer gelangen wollen.

Aber nicht nur Datendiebstahl droht: Die Masche kann richtig teuer werden. So geschehen im Fall eines Niederösterreichers, dessen letzte Handyrechnung deshalb fast 900 Euro ausmachte. Das Handy des Mannes verschickte durch die Schadsoftware nämlich über 6.000 SMS ins Ausland – auf seine Rechnung. Das Opfer bemerkte den Betrug erst, als sein Telefonanschluss gesperrt wurde. 

Er wandte sich an die AK. "Der Mobilfunknetzbetreiber reagierte schnell und kulant. Der betroffene Mann bekam eine Gutschrift über einen Großteil der Schadenshöhe - das Handy musste jedoch auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden, um den elektronischen Schädling loszuwerden. Hat man da nicht mit einem Backup vorgesorgt, dann sind zum finanziellen Schaden auch noch Daten wie Kontakte und Fotos weg" sagt AK-Konsumentenschützer Michael Dunkl. 

Äußerste Vorsicht angebracht

Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, raten AK Niederösterreich und das Landeskriminalamt zu äußerster Vorsicht. Sowohl bei verdächtigen SMS- als auch E-Mail-Nachrichten gilt: Mitgeschickte Links bzw. Anhänge nicht öffnen, einen genauen Blick auf den Absender werfen, keine geforderten Apps herunterladen, sondern die Nachrichten am besten sofort löschen. Im Zweifelsfall können Sie sich unter der Telefonnummer 059-133 informieren und bei der nächsten Polizeidienststelle Anzeige erstatten.