Welt

Polizei wollte Barrieren, Barcelona lehnte ab

Wie jetzt bekannt wurde, hatte die spanische Polizei bereits im Vorjahr empfohlen, Barrieren und Poller entlang "La Rambla" aufzustellen.

Heute Redaktion
Teilen
Polizisten patroullieren "La Rambla" am Tag danach.
Polizisten patroullieren "La Rambla" am Tag danach.
Bild: Reuters

Spanien befindet sich bereits seit längerem auf Terrorwarnstufe 4 (von 5). Im Zuge dessen hat die Polizei bereits im Vorjahr angeregt, strategische Punkte wie die Flaniermeile "La Rambla" besser zu schützen – und zwar mit Barrieren und Pollern, damit dort kein Attentäter mit einem Fahrzeug Menschen überfahren können.

Denn bereits im Juli 2016 starben 86 Menschen und 400 wurden teils schwer verletzt, als in Nizza ein Terrorist mit einem Lkw eine beliebte Promenade entlang raste. Der US-Geheimdienst CIA warnte später sogar explizit, dass "La Rambla" eine potenzielles Terrorziel sei.

Doch die Stadt entschied sich dagegen und erhöhte dafür die Polizeipräsenz. Bürgermeisterin Ada Colau erklärte dazu: "Es gibt keine 100%ige Sicherheit, besonders wenn Menschen bereit sind, Gräueltaten mit sehr rudimentären Mitteln auszuführen."

Die spanische Zeitung "La Vanguardia" zitierte eine Quelle aus dem Rathaus von Barcelona: "Man kann nicht überall Poller aufstellen und man muss auch andere Fakoren in Betracht ziehen, etwa ob sie Rettungs- oder Reinigungskräfte behindern."

Nach dem ähnlichen Anschlag auf die London Bridge wurden ebenfalls Poller und Barrieren installiert – obwohl die Stadt dies 24 Stunden vor dem Attentat noch abgelehnt hatte.

(jm)