Österreich

Polizei zieht Harley-Fahrer aus dem Verkehr

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: DAPD

Die Polizei hat am Sonntagvormittag bei Kuchl (Tennengau) einen 38-jährigen Franzosen aus dem Verkehr gezogen, der mit seinem Motorrad auf der Tauernautobahn (A10) unterwegs war. Der Mann befand sich am Rückweg von einer großen Harley-Parade am Faaker See in Kärnten. Bei einer Routinekontrolle erwies sich seine Maschine schon auf dem ersten Blick alles andere als verkehrssicher. Die Exekutive stellte bei dem Bastlerstück mehr als ein Dutzend zum Teil schwere Mängel fest.

in Kärnten. Bei einer Routinekontrolle erwies sich seine Maschine schon auf dem ersten Blick alles andere als verkehrssicher. Die Exekutive stellte bei dem Bastlerstück mehr als ein Dutzend zum Teil schwere Mängel fest.

Die Liste liest sich dabei wie eine Anleitung für eine Kfz-Prüfstelle: Links und rechts fehlten die Blinker, der Scheinwerfer vorne, das Rücklicht und der Luftfilter waren nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Der vordere Kotflügel war abmontiert, es gab kein Tachometer, keine Fernlicht-Kontrolllampe und auch keinen rechten Rückspiegel. Der linke Rückspiegel war zu klein, um für den Straßenverkehr zugelassen zu werden, hinten fehlte ein roter Reflektor.

Laut Polizei wurde die Lenkstange des Motorrads wahrscheinlich abgesägt, der Lenker war keine 40 Zentimeter mehr breit. Ein sicheres Fahren sei so nicht mehr möglich gewesen. Zugleich verlor die Harley so viel Motoröl, dass die Lauffläche des Hinterreifens bereits völlig verölt war. Die Auspuffanlage dürfte in Eigenbau hergestellt worden sein und produzierte erheblichen Lärm, Bremshebel und Kupplungshebel waren spitz und scharfkantig zulaufend geschliffen und hätten ein massives Risiko bei einem Unfall dargestellt.

Nahezu unwichtig erscheint da im Vergleich ein weiterer Mangel: Das sogenannte Unterscheidungskennzeichen "F" für Frankreich fehlte. Dem Motorradlenker wurden Kennzeichen und Zulassungsschein abgenommen und die Weiterfahrt untersagt. Eine Sicherheitsleistung konnte nicht eingehoben werden: Der Franzose hatte kein Geld bei sich. Allerdings organisierte der Mann sofort einen Transporter, um seine Maschine zurück in die Heimat zu verfrachten. Der 38-jährige Harley-Bastler wurde angezeigt, im Zuge des Rechtshilfeabkommens mit Frankreich läuft ein Strafverfahren.

APA/red