Österreich

Polizeieinsatz am Airport wegen Hakenkreuz im Gesicht

Ein Wiener ließ sich in Thailand SS-Rune, Hakenkreuz und eine "88" ins Gesicht tätowieren. In Schwechat klickten dann für den Mann die Handschellen.

Christian Tomsits
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Die auffälligen Tattoos wurden vor dem Prozess abgedeckt.
Die auffälligen Tattoos wurden vor dem Prozess abgedeckt.
"Heute"

Für seinen Prozess wurde Christian D. (39) sogar geschminkt: Die SS-Rune auf der linken Wange, das Hakenkreuz auf der rechten und eine große 88 auf der Stirn wurden für den Auftritt am Donnerstag im großen Schwurgerichtssaal am Wiener Landesgericht hinter Make-Up und Maske versteckt. 

Rassistischer Angriff auf offener Straße

Gar nicht versteckt haben soll der Angeklagte seine rechtsradikale Gesinnung am 4.Oktober 2019: An einer Straßenbahnhaltestelle soll er einen dunkelhäutigen Mann mit "Da schau, ein N****", angepöbelt haben. Als dieser nicht reagierte soll er zu ihm gesagt haben, dass "mir egal ist, wie lang dein Schw*** ist" und "Geh zurück nach Südafrika!"

Kopfstoß, Flaschenwurf und Hitler-Rufe

Außerdem soll er "Heil Hitler" gerufen, einen Nazigruß gemacht und dem Fremden mehrfach Vergewaltigung angedroht haben. Dann verpasste er ihm laut Anklage einen Kopfstoß und trat ihm gegen die Beine.

Nachdem er von ihm abließ, machte er in einem Thai-Lokal in der Nähe weiter, soll dort mit einer Flasche geworfen, einer fremden Frau einen Kopfstoß gegen die Stirn gegeben, Gäste rassistisch beschimpft, bedroht und an einem Kinderwagen gerüttelt haben.

Nach den Vorfällen hatte er sich nach Thailand abgesetzt. Dort ließ er sich besagte Tattoos stechen. Er hielt diese angeblich für "buddhistische Friedenssymbole".

Selbst in dem asiatischen Land, in dem es keine Nazi-Verbots-Gesetze gibt, kam der 39-Jährige in Haft. Doch die Behörden wollten den Wiener dort nicht behalten und schoben ihn nach Österreich ab. Als er am 22. Mai diesen Jahres am Flughafen Wien ankam, wurde er sofort von der Polizei festgenommen und inhaftiert.

Anwalt Leonhard Kregcjk
Anwalt Leonhard Kregcjk
"Heute"

Vor dem Schwurgericht bekannte sich der wegen Körperverletzung, Wiederbetätigung und gefährlicher Drohung Angeklagte teilschuldig: "Mein Mandant hat alle Vorfälle anders in Erinnerung", erklärte sein Verteidiger Leonhard Kregcjk. Die lautete so: "Ich kam am Abend aus einem Rotlichtlokal und bin dann mit dem Kopf gegen eine Frau gerempelt." Das Urteil steht noch aus. Die Unschuldsvermutung gilt.

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