Österreich

Polizeikurse für die Stadtwache

Heute Redaktion
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Mögliche Unterrichtsfächer: Angewandte Psychologie, Konfliktmanagement und sogar Selbstverteidigung. Innenministerium will für Ausbildung der städtischen Hilfssheriffs aber einen vollen Kostenersatz haben.

Will die Stadt Linz künftig wirklich einen Ordnungsdienst haben, der sich wie die Polizei fühlt und möglicherweise auch so agieren will? Hinter den Kulissen laufen derzeit eifrig die Vorbereitungen für das Projekt, das im Herbst gestartet werden soll. Allerdings: Spitzen der Polizei haben mit den neuen Kollegen überhaupt keine Freude - Heute berichtete.

Ersuche der Stadt an das Innenministerium

Erfahrene Exekutivbeamte fürchten, dass es für sie künftig noch mehr Arbeit geben wird, weil von der Ordnungswache durch eine fehlende oder mangelhafte juristische Ausbildung Straftaten angezeigt werden, die gar keine sind.

Keine Spezial-Kniffe für die neuen Hilfssheriffs

Kurios ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass ausgerechnet das Innenministerium diese neuen Hilfsorgane ausbilden soll. Ein entsprechendes Ersuchen durch die Stadt Linz ist derzeit in Ausarbeitung - und in der Sicherheitsakademie in Oberösterreich macht man sich darüber auch schon Gedanken.

Wenn es unsere Ressourcen zulassen, dann werden wir natürlich tätig, sagt der Chef der Polizeischule in Linz, Oberst Erwin Spenglingwimmer (re.). Immerhin haben er und seine Mitarbeiter auch die Mautsheriffs der AFINAG geschult. Der Polizeioffizier kann sich konkret vorstellen, welche Fächer für die Neo-Ordnungshüter in Frage kommen und welche nicht:

Auf keinen Fall werden wir ihnen Polizeitaktiken oder spezielle Selbstverteidigungsgriffe zeigen. Das wäre eine Verletzung des Dienstgeheimnisses. Wir werden sie eher in juristischen Belangen schulen und ihnen beibringen, wie sie in Stresssituationen reagieren sollen, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wann die Ausbildung startet, sei noch nicht entschieden.