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Polizist bei Protesten in Beirut getötet

Bei den Zusammenstößen im Zentrum von Beirut ist einem Polizeisprecher zufolge ein Polizeibeamter getötet worden.

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Die Lage in Beirut gerät außer Kontrolle.
Die Lage in Beirut gerät außer Kontrolle.
picturedesk.com

In Beirut gerät nach der Explosion die Lage außer Kontrolle. Wütende Demonstranten stürmten das Außenministerium. Im Zentrum der Stadt wurden bei heftigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften mehr als 170 Menschen verletzt. 55 von ihnen seien in umliegende Krankenhäuser gebracht, 117 vor Ort behandelt worden, teilte das libanesische Rote Kreuz am Samstag über Twitter mit.

Premier will Kabinett Neuwahlen vorschlagen

Laut einem Polizeisprecher wurde ein Polizeibeamter getötet. Als Reaktion auf die verheerende Explosion im Hafen von Beirut will der libanesische Regierungschef Hassan Diab seinem Kabinett vorgezogenen Neuwahlen vorschlagen. Ein entsprechendes Gesetz wolle er in einer Sitzung am Montag vorlegen, sagte Diab am Samstag in einer Fernsehansprache. Damit reagierte er auf den massiven Druck auf die Regierung, die von vielen Libanesen für die Detonation verantwortlich gemacht wird. Einen möglichen Termin nannte er nicht.

Bei den Protesten gegen die Regierung in Beirut sind zudem Schüsse gefallen. Auf Fernsehaufnahmen waren mehrere blutende Menschen zu sehen, nachdem die Polizei Gummigeschosse und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt hatte. Diese hatten versucht, auf den Parlamentsplatz vorzudringen.

Mehrere Ministerien gestürmt

Augenzeugen zufolge drangen Dutzende Demonstranten während der Proteste auf das Gelände des Außenministeriums vor. Dort skandierten sie Parolen gegen die Regierung, verbrannten ein Bild von Präsident Michel Aoun und forderten per Megafon andere Demonstranten auf, alle Ministerien zu besetzen.

Und sie sind nicht nur in das Außenministerium eingedrungen: Auf Fernsehaufnahmen ist zu sehen, wie auch das Wirtschafts- und Energieministerium gestürmt wurden.

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