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Corona-Klatschen: "Polizist droht mit Lärm-Anzeige"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

In Zeiten der Corona-Krise ist Zusammenhalt in der Bevölkerung ungebrochen. Einer Wienerin, die um 18 Uhr aus dem Fenster klatschte, soll eine Anzeige wegen Ruhestörung angedroht worden sein. Die Polizei dementiert dies.

Das Coronavirus hat Österreich fest im Griff. In dieser Krisenzeit ist der Zusammenhalt der Menschen besonders wichtig und den kann man täglich in Wien um 18 Uhr förmlich spüren.

Streifenwagen spielen über ihre Lautsprecher "I am from Austria" und Menschen stehen an ihren Fenstern oder Balkonen und bedanken sich mit Applaus bei den Systemerhaltern.

Einer Frau aus Pressbaum (NÖ) wäre das Abspielen eines italienischen Songs aber beinahe teuer zu stehen gekommen. Ein Polizist soll ihr nämlich gedroht haben, sie wegen Ruhestörung anzuzeigen. In einem Facebook-Posting lässt sie ihrem Ärger freien Lauf. "Bevor es zu Ende war schreit ein Polizist in Zivil rauf zu mir ich muss die Lärmbelästigung sofort beenden", schreibt sie.

Der Hinweis auf den täglichen Flashmob, der sich in der Facebook-Gruppe "Täglicher 18.00 Flashmob-Gig in Österreich", soll dem Beamten zudem völlig egal gewesen sein. "Ich wollte niemanden etwas böses tun, sondern mich nur bedanken", erklärt sie gegenüber "Heute".

Polizei: "Keine Rede von Anzeige"

Johann Baumschlager von der niederösterreichischen Polizei stellt dazu auf "Heute"-Anfrage klar: „Die Dame hat in einem großen Wohnblock das Lied äußerst laut abgespielt. Ein Kollege in Zivil machte sie darauf aufmerksam, dass dies doch zu laut sei und sich andere Bewohner eventuell gestört fühlen könnten. Daraufhin sagte die Dame eben, dass die Polizei dies ja auch mache. Der Kollege drehte sich um und ging. Von der Androhung einer Anzeige kann nie die Rede sein."

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