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Polizist erschießt 13-Jährigen mit erhobenen Händen

In Chicago wurde ein 13-Jähriger auf der Flucht vor der Polizei erschossen. Der Vorfall wird nun untersucht.

Leo Stempfl
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Der Moment, als Adam erschossen wurde
Der Moment, als Adam erschossen wurde
Civilian Office of Police Accountability

Einige Fälle von tödlichen Polizei-Einsätzen beschäftigen Mal wieder die USA. Erst am Sonntag wurde ein 20-jähriger bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Aktuell läuft zudem der Prozess um den Fall von George Floyd.

Nun wurden die Aufnahmen aus der Brust-Kamera eines Polizisten veröffentlicht, der am 29. März gegen halb 3 Uhr Früh einen 13-Jährigen erschoss. Die Polizei wurde in die Gegend alarmiert, da Schüsse gefallen sein sollen. Adam (13) sowie ein 21-Jähriger sollen daraufhin vor den Beamten davongelaufen sein. Diese nahmen die Verfolgung auf.

Waffe in der Hand?

Als der 13-jährige Adam schließlich stehen bleibt, befiehlt ihm der Polizist, die Hände zu heben. In diesem Moment sieht man, dass Adam etwas in der Hand hält. Der Polizist setzt daraufhin zum Schuss an, im selben Moment gehen die leeren Hände Adams nach oben.

Er wird tödlich in der Brust getroffen. Wenige Meter entfernt wird besagte Waffe gefunden, er dürfte sie also Sekundenbruchteile vor den Schüssen weggeworfen haben. Nun wird untersucht, ob der Junge zum Zeitpunkt der Schussabgabe die Waffe auch in der Hand hatte.

"Wir leben in einer Stadt, die durch eine lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist", sagte Bürgermeisterin Lori Lightfoot. Trotzdem bittet sie die Bevölkerung und Demonstrierende, noch die Ergebnisse der Untersuchung abzuwarten. Diese werden Ende April erwartet.

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