Welt

US-Cops erschießen doppelt amputierten Mann in L.A.

In Kalifornien ist erneut eine Debatte über Polizeigewalt entfacht: In Los Angeles erschossen Polizisten einen afro-amerikanischen Rollstuhlfahrer.

David Huemer
Die Polizisten erschossen den Rollstuhlfahrer.
Die Polizisten erschossen den Rollstuhlfahrer.
Screenshot Twitter

Erneut erschüttert unfassbare Polizeibrutalität die USA. Nach der tödlichen Verkehrskontrolle des Afro-Amerikaners Tyre Nichols sorgt ein erneuter Todesfall im Zusammenhang mit der Polizei für Aufsehen und sorgen für eine landesweite Debatte. 

Der 36-jährige Rollstuhlfahrer Anthony Lowe wurde am vergangenen Donnerstag von Polizisten getötet. Ein Video, das derzeit in den sozialen Medien kursiert, zeigt, wie die Polizisten auf den beidbeinig amputierten Mann mit einer Waffe zielen. Lowe ergriff die Flucht vor den Beamten. Der tödliche Schuss der Polizei war in dem Clip nicht zu sehen. 

Besonders erschütternd: Laut seiner Schwester soll Lowe seine beiden Beine bei einer früheren Auseinandersetzung mit der Polizei verloren haben. Weitere Einzelheiten nannte sie im Gespräch mit der "Los Angeles Times" nicht. 

Wie die Polizei mitteilte, soll gegen 15:30 ein Anrufer über eine Messerstecherei Slauson Avenue in Huntington Park berichtet haben. Ein weiterer Zeuge informierte die eintreffenden Einsatzkräfte, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen afro-amerikanischen Rollstuhlfahrer handeln würde. 

Lowe soll Polizisten bedroht haben

Nach kurzer Suche trafen die Polizisten auf Lowe. Dieser soll die Beamten zunächst mit einem Küchenmesser bedroht haben, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Los Angeles County Sheriff's Office. Da er sich weigerte, sich festnehmen zu lassen, setzte die Polizei einen Taser ein. Die abgegebenen Elektroschocks zeigten allerdings keine Wirkung. Lowe soll erneut die Beamten mit dem Messer bedroht haben.

Als er versucht haben soll, das Messer in Richtung der Beamten zu werfen, gab einer der anwesenden Polizisten einen Schuss ab. Lowe wurde dabei tödlich in den Oberkörper getroffen. 

Familie fordert lückenlose Aufklärung

Die Familie des getöteten Rollstuhlfahrers forderte vor dem Huntington Park Police Department lückenlose Aufklärung und Gerechtigkeit. "Sie wussten, dass sein Leben nicht in Gefahr war. Er läuft auf seinen Gliedmaßen, wie kaltblütig kann man sein?", fordert sein Cousin strafrechtliche Konsequenzen für die Polizisten. 

Unterstützung erhalten sie dabei von einer Bewegung gegen Polizeigewalt. "Er sitzt in seinem Rollstuhl, hat beide Beine bis zum Knie amputiert und läuft vor den Beamten davon", sagte Aktivist Cliff Smith gegenüber den Medien. 

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