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Polizist getötet: Red-Bull-Erbe wird gejagt

Heute Redaktion
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Der thailändische Red-Bull-Erbe Vorayuth "Boss" Yoovidhya (31) ist milliardenschwer – doch seit einem tödlichen Unfall fandet die Polizei nach ihm.

Er ist eine wahre Frohnatur: Am Mittwoch wurde Vorayuth Yoovidhya (31) dabei fotografiert, wie er lächelnd aus seiner 7,6 Millionen Euro teuren Stadtvilla im noblem Londoner Bezirk Knightsbridge trat. Dabei hätte der Enkelsohn des Red-Bull-Erfinders Chaleo Yoovidhya eigentlich wenig Grund zu lachen. Denn in seiner Heimat Thailand muss er sich wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht verantworten.

Die traurige Hintergrund-Story: Im September 2012 soll der Milliarden-Erbe in Bangkok bei einem illegalen Wettrennen mit seinem 300.000-Euro-Ferrari (660 PS) den Motorrad-Polizisten Wichean Glanprasert (47) totgefahren haben – nach dem Zusammenstoß soll er das Opfer auf der Straße liegen gelassen haben und geflüchtet sein. Seitdem ermittelt die Justiz gegen Yoovidhya, bei einer Verurteilung drohen ihm zehn Jahre Haft.

Sein Opa hat Red Bull gegründet – mit Didi Mateschitz

Sein Großvater Chaleo Yoovidhya hatte 1984 gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmer Dietrich Mateschitz Red Bull gegründet - und seine Familie ist bis heute an dem Getränkekonzern beteiligt. Vor Gericht hat es der flüchtige Red-Bull-Erbe noch nicht ein einziges Mal geschafft, nach seiner kurzzeitigen Verhaftung wurde er gegen Kaution schnell wieder entlassen.

Bis zum heutigen Tag ist er knapp ein Dutzend Mal bei Gericht vorgeladen worden, doch immer wieder lässt sich Vorayuth Yoovidhya verleugnen: "Er ist plötzlich krank geworden, weswegen er gerade unmöglich zurück nach Thailand kommen kann", lässt sein Anwalt regelmäßig ausrichten. Die Hinhaltetaktik hat Erfolg: Der Vorwurf des zu schnellen Fahrens, sowie des Fahrens unter Alkoholeinflusses sind fallen gelassen worden.

"Wir wissen nicht, wo er sich aufhält"

Auf Nachfrage bei den Behörden in Bangkok erklärte der Polizeichef, dass das Verfahren gegen Yoovidhya immer noch andauere: "Wir wissen nicht, wo er ist, aber wir werden ihn finden", so die Aussage. Dabei ist es der Justiz seit Jahren bekannt, dass sich der "Boss" überwiegend in London und Singapur aufhält. Ob es je zu einem Prozess kommt, ist ungewiss. Die Verjährungsfrist für Yoovidhyas Hauptanklagepunkt liegt bei 15 Jahren ... (tas)