Welt

Polizist soll 50 Kilo Kokain gestohlen haben

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Nachdem bei der Kriminalpolizei in Paris mehr als 50 Kilogramm Kokain verschwanden, gibt es jetzt eine erste heiße Spur. Ein tatverdächtiger Polizist ist festgenommen worden. Bei der Auswertung von Überwachungskameras war ein Mann aufgefallen, der das Polizeigebäude mit zwei Taschen betreten hatte.

Nachdem bei der Kriminalpolizei in Paris mehr als 50 Kilogramm Kokain verschwanden, gibt es jetzt eine erste heiße Spur. Ein tatverdächtiger Polizist ist festgenommen worden. Bei der Auswertung von Überwachungskameras war ein Mann aufgefallen, der das Polizeigebäude mit zwei Taschen betreten hatte.

Der Verdächtige sei dem 34-jährigen Beamten sehr ähnlich, der daraufhin im Urlaub an der spanischen Grenze festgenommen wurde. Der Polizist arbeitet selbst für das Pariser Rauschgiftdezernat.

Innenminister Bernard Cazeneuve erklärte nach der Festnahme, der Beamte werde vom Dienst suspendiert. Sollte sich der Verdacht gegen ihn bewahrheiten, werde dies in aller Konsequenz geahndet.

Die mehr als 50 Kilogramm Kokain mit einem geschätzten Wiederverkaufswert von bis zu drei Millionen Euro waren Anfang Juli in Paris beschlagnahmt und anschließend in einem besonders gesicherten Raum des Dezernats verwahrt worden. Am Donnerstag fiel dann auf, dass die zuletzt am 23. Juli in Augenschein genommene heiße Ware verschwunden war. Noch am gleichen Abend wurde der Sitz der Kriminalpolizei mit Drogenspürhunden durchsucht.

Nicht der erste Skandal des Reviers

Das legendäre Polizeirevier am Quai des Orfevres 36 - bekannt durch die Fälle des Film-Kommissars Maigret - war erst im April durch einen Skandal erschüttert worden. Gegen zwei Elite-Polizisten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eingeleitet, sie hätten auf dem Revier eine kanadische Touristin vergewaltigt. Einer von ihnen räumte eine sexuelle Beziehung mit der Frau ein, versicherte aber, diese sei einvernehmlich gewesen. Der Fall machte landesweit Schlagzeilen.