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Polizisten erschießen Hund: 885.000 Dollar für Famil...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ermittler töteten den Familienhund vor den Augen der 12-jährigen Tochter. Nach einem Jahre dauernden Rechtsstreit zahlt die US-amerikanische Stadt Hartford jetzt eine immense Summe Schadenersatz aus.

 
Dieser Fall hatte es in sich: Die Stadtregierung von Hartford im US-Bundesstaat Connecticut hat sich am Montag entschlossen, einer Familie eine Summe von 885.000 Dollar Schadenersatz zu auszuzahlen, nachdem Polizeibeamte bei einem Einsatz im Jahr 2006 den 3-jährigen Bernhardiner "Seven" erschossen hatten, das berichtete die Huffington Post am Dienstag.

Ohne Durchsuchungsbefehl

Die Ermittler waren am 20. Dezember 2006 einem Hinweis auf ein illegales Waffenlager auf dem Grundstück der Familie Harris gefolgt. Sie betraten das Grundstück ohne Durchsuchungsbefehl, aber konnten kein belastendes Material finden. Als die Polizisten gerade das Grundstück wieder verlassen wollten, trafen sie auf die damals 12-jährige Tochter, die gerade von der Schule heimgekommen war. Das Mädchen ließ ihren Hund von der Leine, der Zähne fletschend auf die Polizisten losgestürmt sei, bevor einer der Männer ihn mit seiner Dienstwaffe niederschoss.

Jahrelanger Streit vor Gericht

Die Familie klagte später die Stadt. Die Tochter hätte ein starkes emotionales Trauma davongetragen, so der Anwalt der Familie, Jon Schoenhorn. Allerdings blitzte die Familie in erster Instanz am Richter ab, denn die Ermittler hätten wegen der anzunehmenden Dringlichkeit des Einsatzes keinen Durchsuchungsbefehl benötigt.

Zweimal wurde der Fall in Folge vor Gericht wiederaufgerollt und beide Male wurde zu Gunsten der Familie Harris entschieden.

Die Stadträte von Hartford haben sich nun auf eine Zahlung von 885.000 Dollar geeinigt. Davon bleibt der Familie aber nicht viel, denn rund 75 Prozent des Betrags soll allein für die Tilgung der Verfahrenskosten nötig sein.

Für die zwei Polizisten hatte die Tötung von "Seven" übrigens kein rechtliches Nachspiel.