Österreich

Polizisten erzählen, wie sie Geburtshelfer wurden

Heute Redaktion
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In der Nacht auf Freitag sind zwei Polizisten, die auf Streife waren, zu Geburtshelfern geworden. Ein angehaltener Raser hatte eine Gebärende am Beifahrersitz. Die Polizisten leisteten Erste Hilfe. Das Baby kam gesund zur Welt. "Der Vater weinte mehr als die Mutter, als alles gut ausging", ließ einer der beiden mutigen Polizeibeamten wissen.

In der Nacht auf Freitag sind zwei Polizisten, die auf Streife waren, zu Geburtshelfern geworden. Ein angehaltener Raser entpuppte sich als panischer Papa, am Beifahrersitz saß seine gebärende Frau. Die Polizisten leisteten Erste Hilfe. Der kleine Nicolas kam gesund zur Welt. "Der Vater weinte mehr als die Mutter, als alles gut ausging", ließ einer der beiden mutigen Polizeibeamten wissen.

Um 3.00 Uhr wurde eine Polizeistreife auf einen Autofahrer aufmerksam, der eine rote Ampel überfuhr auf der Linzer Straße stadtauswärt überfuhr. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf.

"Hilfe, meine Frau bekommt ein Baby"

Unmittelbar, nachdem der Kreuzung Felberstraße/Johnstraße, gelang es den Beamten, das Auto anzuhalten. In Panik sprang ein 21-Jähriger aus seinem Fahrzeug und schrie immer wieder: " Hilfe, Hilfe meine Frau bekommt ein Baby, bitte helfen sie mir!". Tatsächlich war der Kopf des Babys bereits zu sehen.

Vater lief panisch auf Fahrbahn herum

Die Beamten leisteten der 20-jährigen Frau, die sich auf dem Beifahrersitz des Fahrzeuges befand, unverzüglich Erste Hilfe, versuchten die Frau zu beruhigen und sperrten die Straße. Einige Augenblicke später hielten die Polizisten einen zufällig vorbeifahrenden Rettungswagen der Johanniter an, drinnen saßen die Ärztin Biljana Vukicevic und Sanitäter Martin Müller. "Der Vater war komplett aufgelöst und wir hatten große Probleme ihn zu beruhigen, da er auf der Fahrbahn herumgelaufen ist", erzählte ein Polizist. "Dem Baby und der Mutter ging es von vornherein gut und die Geburt ging so blitzschnell, dass es der Vater fast gar nicht mitbekommen hat", verriet die Ärztin.

Nicolas: 50 Zentimeter, 3240 Gramm

Die junge Mutter brachte einen kerngesunden Buben auf die Welt. Der kleine Nicolas ist 50 Zentimeter groß und wiegt 3.240 Gramm. Eine Ärztin und ein Rettungssanitäter übernahen die weitere medizinische Versorgung von Mutter und Kind. Im Anschluss wurden die Mutter und der Neugeborene ins Hanusch-Krankenhaus gebracht. Dort gab es Freitagmittag mit der Familie und den Rettern dann gemeinsame Erinnerungsfotos.

Bei Polizisten war Erleichterung groß, als Rettung auftauchte

Bei den beiden Polizisten handelt es sich um Martin Seidel und Stefan Ulreich, denen die jungen Eltern nun ewig danken werden. "Der Vater weinte mehr als die Mutter, als alles gut ausging", ließ einer der beiden mutigen Beamten wissen. Allerdings gestanden sie auch, dass sie dann doch sehr froh gewesen wären als die Rettung auftauchte und statt ihnen den "Hebammendienst" übernahm.

Keine Anzeige für den Papa

Der Papa, der noch in der Früh zur Arbeit musste, wird wegen der Geschwindigkeitsübertretung übrigens nicht angezeigt, weil seine rasante Fahrt einen gerechtfertigten Grund hatte. "Unsererseits wird es keine Strafe geben, da es ein gerechtfertigter Notstand ist und uns war in erster Linie wichtig, dass das Kind gesund auf die Welt kommt und der Familie geholfen wird", zeigten sich auch die Beamten nach der Geburt erleichtert über den glücklichen Ausgang.