Österreich

Polizisten schlagen Alarm: Linz ist Ziel von Schleppern

Heute Redaktion
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Ist es nur purer Zufall - oder hat ein internationaler Schlepperring derzeit die Landeshauptstadt zu seiner Entlassungszone für Afghanen erklärt? Tatsache ist: Die Linzer Exekutive musste in den vergangenen Wochen verstärkt Flüchtlinge vom Hindukusch erfassen und an die Außenstelle des Bundesasylamts übergeben.

Von der Polizei ist zu hören, dass gleich in vier Inspektionen der Landeshauptstadt Afghanen erschienen seien. Neben den Wachzimmern Schubert-, Ontl- und Kaarstraße soll am Bahnhof gleich eine ganze Familie aufgetaucht sein. Die Flüchtlinge hätten dabei immer den Posten betreten und Asyl gefordert. Die sehr ähnlichen Begründungen für die Flucht vor allem bei jungen Männern deutet auf eine organisierte Schlepperorganisation hin: Die Männer geben an, in der Heimat die Nachbarstochter geschwängert zu haben. Da sie eine Verehelichung ablehnen, würde ihnen nun der Nachbar-Klan mit dem Umbringen drohen.
Die Behörde stellt der Flüchtlingsanstieg aus Afghanistan vor große Probleme: Durch die verschiedenen Landessprachen müssten oft Dolmetscher aus Wien oder Graz nach Linz beordert werden.
Das Bundesasylamt war am Dienstag für keine Stellungnahme erreichbar. Daten liegen informell nur bundesweit und für den Jänner des laufenden Jahres vor: Etwa 1000 Asylanträge wurden im vergangenen Monat in Österreich gestellt. Die Zahl liegt damit leicht unter dem Vorjahresniveau.Jürgen Tröbinger