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Polizisten suchen vermisste Person und werden ermordet

Bei einem Einsatz in Wieambilla (AUS) sind sechs Menschen getötet worden. Darunter zwei Polizisten. Die Rede ist von einer regelrechten Hinrichtung.

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    Die Tragödie hat sich etwa 300 Kilometer westlich von Brisbane im Bundesstaat Queensland ereignet.
    Die Tragödie hat sich etwa 300 Kilometer westlich von Brisbane im Bundesstaat Queensland ereignet.
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    Durch Schüsse sind an einem abgelegenen Ort im Osten Australiens sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Polizisten. Die getöteten Beamten seien mit zwei Kollegen am Montagnachmittag (Ortszeit) auf einem Grundstück in Wieambilla Berichten über eine vermisste Person nachgegangen, als Angreifer aus dem Hinterhalt das Feuer eröffneten, teilten die Behörden am Dienstag mit. Bei der vermissten Person soll es sich um den Rektor einer Schule handeln, der von seiner Familie seit knapp einem Jahr nicht mehr gesehen wurde, wie 9news.com.au berichtet.

    Zwar hätten die Polizisten das Feuer erwidert, doch seien zwei von ihnen schwer verletzt worden und noch vor Ort gestorben. Ein Nachbar sei bei dem Feuergefecht auch getötet worden. Bei einer zweiten Konfrontation mit der Polizei seien am Abend zudem zwei Männer und eine Frau erschossen worden. Diese drei Toten gälten als mutmaßliche Angreifer, sagte die Polizeichefin des Bundesstaats Queensland, Katarina Carroll.

    Beim ersten Angriff sei ein dritter Beamter durch einen Streifschuss verletzt worden und ein vierter entkommen. Es sei ein Wunder, dass die zwei Polizisten überlebt hätten und einer von ihnen Alarm habe schlagen können. "Aus meiner Sicht hatten die Beamten keine Chance, und ich weiß nicht, wie sie da lebend herausgekommen sind", sagte Carroll nach einem Besuch des Tatorts.

    Junge Polizeibeamte unter den Opfern

    Bei einer Pressekonferenz kämpfte die Polizeichefin mit den Tränen. "Tragischerweise ist dies der größte Verlust an Menschenleben, den wir in der jüngeren Vergangenheit bei einem einzelnen Zwischenfall erlitten haben", sagte sie.

    Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Ian Leavers, sagte nach Angaben des Rundfunksenders Australian Broadcasting Corporation, die getöteten Kollegen seien eine Polizistin und ein Polizist, beide unter 30 Jahren alt. "Zu wissen, dass sie und er nicht länger bei uns sind nach dem, was eine skrupellose, kalkulierte und gezielte Hinrichtung unserer Kollegen und geliebten Menschen war, verdeutlicht die sehr realen Risiken, denen wir bei der Ausübung unserer Tätigkeit jeden Tag gegenüberstehen", sagte er. "Sie wurden von erbarmungslosen, rücksichtslosen Mördern hingerichtet."

    Später ergänzte Leavers, dass die Beamten geradewegs in einen Kugelhagel marschiert seien. Eine Polizistin sei in Langgras in Deckung gegangen, woraufhin die Angreifer ein Feuer entzündet hätten, um sie aus der Deckung zu zwingen. "Sie glaubte tatsächlich, dass sie entweder erschossen oder lebendig verbrannt wird", erklärte Leavers.

    Premierminister Anthony Albanese schrieb auf Twitter von "fürchterlichen Szenen" aus Wieambilla. "Mein Beileid gilt allen, die heute Abend trauern – Australien trauert mit euch." Oppositionsführer Peter Dutton, ehemals selbst Polizist in Queensland, bezeichnete die Ereignisse als zutiefst beunruhigend. "Polizisten setzen sich jeden Tag Gefahr aus, um uns davor zu bewahren", schrieb er bei Twitter.

    Eine Notfallerklärung für das Gebiet hatte am Dienstagmorgen zunächst weiter Bestand. Die Gegend ist nur spärlich besiedelt. Es gibt dort eine Reihe größerer Grundstücke und Gasfelder.

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