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Polizisten töten Schwarzen mit elf Schüssen

Im US-Staat Louisiana gab es einen neuen Fall mutmaßlicher Polizeigewalt gegen einen Schwarzen: Treyford Pellerin starb, von der Polizei erschossen.

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Die Polizei im US-Bundesstaat Louisiana hat am 21. August 2020 einen Schwarzen erschossen.
Die Polizei im US-Bundesstaat Louisiana hat am 21. August 2020 einen Schwarzen erschossen.
Screenshot Twitter

Polizisten der Stadt Lafayette im südlichen US-Bundesstaat Louisiana haben einen fliehenden und offenbar mit einem Messer bewaffneten schwarzen Verdächtigen erschossen. Die Polizei habe zunächst erfolglos Taser eingesetzt, um Treyford Pellerin zu stoppen, erklärte ein Polizeisprecher des Bundesstaats am Samstag. Beamte hätten dann das Feuer eröffnet, als der 31-Jährige in den kleinen Supermarkt einer Tankstelle fliehen wollte, hieß es weiter.

Die Polizisten seien am Freitagabend an den Tatort gerufen worden, weil es dort eine "Störung" mit einem Mann gegeben habe, der mit einem Messer bewaffnet gewesen sei, erklärte die Polizei. Die Beamten versuchten, den 31-Jährigen festzunehmen, dieser floh aber zu Fuss, wie es weiter hieß.

Augenzeugin filmte die Szene

Rickasha Montgomery und ihre Kollegen beobachteten die Szene. Die 18-Jährige zückte ihr Telefon und filmte: Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie sich ein Schwarzer im Schritttempo der Verfolgung durch Polizisten entzieht, während er Richtung Tankstelle läuft. Vor dem Ladeneingang schießt dann ein halbes Dutzend Beamten mehrfach aus sehr geringer Entfernung auf Pellerin.

Die Polizisten sollen elf Schüsse auf den Mann gefeuert haben, berichtet The Adviser. Der Verdächtige sei nach dem Zwischenfall in einem Spital für tot erklärt worden, hieß es. "Als ich die Schüsse hörte, konnte ich mein Handy kaum halten. Ich habe Angst davor, ich bin traumatisiert", sagt die Augenzeugin. Man höre oft solche Geschichten, "aber ich hätte nie gedacht, dass ich es erleben würde".

Anwalt der Familie spricht von "sorglosen Schüssen"

Der Anwalt der Familie des Opfers, Ben Crump, forderte in einer Stellungnahme eine transparente Aufklärung der "sorglosen Schüsse und tragischen Tötung dieses Mannes". Die verantwortlichen Polizisten sollten umgehend entlassen werden, forderte er. "Treyford war von Beamten umzingelt und wurde mehr als zehn Mal angeschossen", erklärte Crump. Der Anwalt verbreitete über Twitter das Video von Zeugen. Crump zufolge hieß der getötete Treyford Pellerin, die Polizei gab seinen Vornamen mit der Schreibweise Trayford an.

In den USA war es seit Ende Mai vielerorts zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Der Auslöser war die Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am 25. Mai. Floyds Familie war ebenfalls von Crump vertreten worden.

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