Oberösterreich

Polizisten und Soldat retteten Kellner das Leben

Zwei Polizisten und ein Soldat wurden für einen Kellner in Linz zum Lebensretter. "Dass wir gerade da waren, war Schicksal", sagt einer der Beamten.

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Polizist Armin Schönberger (38), der Soldat des Bundesheeres und Polizist Florian Oberauer (30).
Polizist Armin Schönberger (38), der Soldat des Bundesheeres und Polizist Florian Oberauer (30).
LPD OÖ

Armin Schönberger (38) und Florian Oberauer (30), beide Polizisten der Dienststelle Sonderdienste, waren Samstagnachmittag zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Vor dem Restaurant "Liebhaberei" am Linzer Hauptplatz war ein 34-jähriger Kellner zusammengebrochen. Der Mann wollte gerade im Gastgarten Getränke und Speisen servieren, als er plötzlich zusammensackte. Er hatte einen Herzstillstand erlitten.  

Ein als Gast gerade anwesender Soldat des österreichischen Bundesheers (er möchte anonym bleiben) reagierte blitzschnell, brachte den regungslos da liegenden Mann in die stabile Seitenlage. Zum Glück kamen dann auch schon Florian Oberauer und sein Kollege vorbei. Die beiden Polizisten fuhren gerade Streife am Hauptplatz.    

Hier kam es zum wichtigen Einsatz des Trios.
Hier kam es zum wichtigen Einsatz des Trios.
Mike Wolf

"Ich hatte das Gefühl der stirbt uns jeden Moment weg"

"Vom Auto aus sahen wir schon eine Menschentraube rund ums Lokal stehen. Als wir bemerkten, dass eine Person am Boden lag, sind wir sofort ausgestiegen. Ich habe instiktiv gleich den Defibrilator mitgenommen", erzählt Polizist Florian Oberauer im Gespräch mit "Heute"

Der Mann am Boden war komplett blau im Gesicht. "Ich hatte das Gefühl, der stirbt uns jeden Moment weg. Also haben wir erstmal die Vitalzeichen überprüft und dann gleich mit der Reanimation begonnen, auch der Notarzt wurde gleich verständigt." Mit der Herzdruckmassage und dem beatmen hätten sich er und sein Kollege abgewechselt, so Oberauer. Der Soldat, half den beiden, in dem er den Kopf des Kellners festhielt, überstreckte und damit die Atemwege frei hielt. 

Reanimation dauerte 15 Minuten

Dann wurde der Defibrillator ausgelöst. "Es war wie im Film. Der Mann hat einen Schock bekommen, die Gesichtsfarbe wurde kurz heller, dann ist er aber wieder zurückgefallen und wir haben mit der Reanimation weitergemacht", so der 30-Jährige. Zehn bis 15 Minuten dauerten die Widerbelebungsmaßnahmen der beiden Polizisten bis die Rettungskräfte hinzukamen. Ohne den Einsatz des Trios hätte der 34-Jährige mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.

"Das ist schon relativ anstrengend und geht ganz schön rein. Aber in so einer Situation blendet man einfach alles aus - auch Panik - die darf man in so einem Fall nicht zulassen, sonst macht man Fehler und die können unter Umständen Leben kosten", sagt Oberauer. Er und seine Kollegen auf der Dienststelle seien gut eingespielt, auf schwierige Situationen trainiert und jeder von ihnen wisse genau wie man in solchen Notfallsituationen zu reagieren habe. Eine Ausnahmesituation bleibe es aber trotzdem immer wieder.

Was ist ein Defibrillator? Ein Gerät, das über Elektroden Stromstöße abgibt, um einen gestörten Herzrhythmus (etwa Kammerflimmern) wieder in den natürlichen Takt zu bringen.
Benutzung des Defibrillators: Elektroden nach Anleitung aufkleben, danach den (Sprach-)Anweisungen des Geräts folgen.
In welchen Fällen? Als Sofortmaßnahme bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (wie Kammerflimmern). (Quelle: netdoktor.at

Defi zwei Mal ausgelöst

"Dass wir gestern zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und helfen konnten war einfach Schicksal. Vor allem, dass gerade wir unterwegs waren", erklärt Oberauer. In ganz Österreich hätten nur eine Handvoll Polizeistreifen einen Defibrillator an Bord. In Linz sei die Dienststelle Sonderdienste überhaupt die einzige Polizeieinheit mit einem Defi im Dienstauto - und in diesem Fall musste er gleich zwei Mal zur Anwendung kommen.