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Polizisten vergewaltigen Frau,Spital soll es vertuschen

Im Iran sollen inhaftierte Menschen misshandelt werden, um sie zu erniedrigen, Macht zu demonstrieren und sie zu falschen "Geständnissen" zu zwingen.

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    Am 10. Oktober wurde die 20-jährige Iranerin Armita Abbasi festgenommen. Sie hatte sich in sozialen Medien nicht anonymisiert regimekritisch geäußert.
    Am 10. Oktober wurde die 20-jährige Iranerin Armita Abbasi festgenommen. Sie hatte sich in sozialen Medien nicht anonymisiert regimekritisch geäußert.
    Screenshot Twitter

    Protestierende, die im Iran in Haft waren, berichten von sexueller Gewalt, die von den Sicherheitskräften als Druckmittel genutzt werde, um die Opfer zu öffentlichen "Geständnissen" zu zwingen. Betroffen sind laut Berichten sowohl Männer als auch Frauen.

    Frauen erzählen, dass sie auf der Fahrt zum Gefängnis im Polizeiwagen von männlichen Sicherheitsleuten kontrolliert wurden, obwohl auch Beamtinnen anwesend waren. "Sie durchsuchten uns auf äußerst widerliche Weise", erzählt eine Betroffene der iranischen Zeitung "Iran International". Als sie sagte, sie wolle von Frauen durchsucht werden, hätten die Beamten ihr gesagt, sie soll den Mund halten.

    Ein anderes Opfer erzählt, sie und elf andere Frauen seien von männlichen Beamten dazu gezwungen worden, sich auszuziehen. Dann hätten sie sie erniedrigt und dabei "wild gelacht". Viele Betroffene erzählten, dass ihnen mit Vergewaltigung oder der Vergewaltigung von Familienangehörigen gedroht worden sei.

    Spitalpersonal wird dazu gedrängt, Vergewaltigungen zu vertuschen

    Die 20-jährige Armita Abbasi wurde am 10. Oktober verhaftet und laut einer Recherche von "CNN" danach mehrmals vergewaltigt. Acht Tage nach ihrer Verhaftung sei sie von Sicherheitskräften in ein Spital in Karadsch gebracht worden. Spitalpersonal bestätigte, dass Abbasi zahlreiche Verletzungen aufwies, die auf wiederholte Vergewaltigungen hindeuteten. Die Sicherheitsleute hätten das Gesundheitspersonal unter Druck gesetzt, die von Vergewaltigungen rührenden Verletzungen offiziell auf einen Zeitpunkt vor ihrer Verhaftung zurückzuführen.

    Abbasi war verhaftet worden, nachdem sie sich auf ihren Social-Media-Accounts öffentlich regimekritisch geäußert hatte. Seither ist sie in Haft und laut ihrer Mutter soll der Prozess gegen sie am 26. Jänner stattfinden.

    Sexuelle Gewalt als Demonstration von Entschlossenheit

    Der Mitbegründer und Forschungsleiter einer Stiftung für Menschenrechte und Demokratie im Iran, Ladan Boroumand, sagte gegenüber "Iran International", dass die Regierung sexuelle Gewalt einsetze, um zu demonstrieren, dass sie keine Grenzen kenne, wenn es darum gehe, die Protestbewegung zu unterdrücken. So sollen die Inhaftierten gedemütigt und anderen Menschen Angst eingejagt werden.

    Auch Human Rights Watch dokumentierte schwere Misshandlungen von Inhaftierten. Zwei Frauen wurden laut der Menschenrechtsorganisation während der Verhaftung geschlagen, sexuell misshandelt und unter Druck gesetzt, indem ihnen mit Vergewaltigungen gedroht wurde.

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