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Polizistin zeigt Hitlergruß während Mann stirbt

Der 38-Jähriger Slowake starb in einer Zelle, nachdem sich ein Beamter 16 Minuten lang auf seine Brust setzte. Eine Kollegin zeigt den Hitlergruß.

Leo Stempfl
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Ein Standbild aus dem Video der Überwachungskamera.
Ein Standbild aus dem Video der Überwachungskamera.
Screenshot Überwachungsvideo/ Twitter

Jozef Chovanec war Bauunternehmer in Belgien. Regelmäßig pendelte er in seine slowakische Heimat, um Arbeiter für Bauprojekte anzuwerben. Bei einem dieser Flüge wurde der 38-Jährige in Charleroi aus dem Flugzeug gezerrt, weil er sich beim Boarding unerklärlicherweise plötzlich weigerte, sein Ticket herzuzeigen. Die Polizei steckte den offensichtlich berauschten Mann in eine Arrestzelle der Dienstelle am Flughafen.

Was dann passierte, ist auf Bildern der Überwachungskamera zu sehen. Der Vorfall ereignete sich bereits 2018, doch weil seitdem im Verfahren keine Fortschritte erzielt wurden, hat sich Jozefs Ehefrau nun dazu entschieden, das Video öffentlich zu machen. So soll öffentlicher Druck erzeugt und das Verfahren vorangetrieben werden.

Hitlerbart & Hitlergruß

Im Video ist zu sehen, wie Jozef seinen Kopf immer wieder gegen die Wand schlägt, bis sein Gesicht stark blutet. Mehrere Polizisten betreten die Zelle, um ihm Handschellen anzulegen. Doch Jozef beruhigt sich nicht. Mit Verstärkung kehren die Beamten zurück. Die Stimmung ist ausgelassen und heiter. Einer der Polizisten setzt sich 16 Minuten lang auf die Brust des Slowaken, um ihn zu fixieren. Mehrere Kollegen lachen, eine Polizistin tanzt durch die Zelle, imitiert einen Hitlerbart und zeigt den Hitlergruß, während neben ihr Jozef tödlich verletzt wird.

Dieser wird anschließend ins Krankenhaus gebracht. Nach offiziellen Angaben stirbt er am darauffolgenden Tag an einem Herzinfarkt. "Unsere Mandantin wollte diese Bilder der Welt zeigen, weil sie kein Vertrauen in die strafrechtlichen Ermittlungen hat", sagte einer der Anwälte der Ehefrau. Sie selbst behauptet, die Behörden hätten versucht, den Tod ihres Mannes "unter den Teppich zu kehren, als ob er Müll wäre, der verschwinden musste".