Gesundheit
Pollen-Situation für Allergiker derzeit unerträglich
Heuer tränen die Augen schon einen Monat früher als sonst: Hasel und Erle machen Allergikern nun das Leben schwer.
Die Nase trieft, die Augen tränen – so geht es derzeit vielen Menschen, die sensibel auf Pollen reagieren. Schon einen Monat früher als in normalen Jahren macht Allergikern die Pollensaison zu schaffen. Grund sind die ungewöhnlich warmen Temperaturen, erklärt Meduni-Wien-Experte Uwe Berger.
"Wir erleben heuer eine in die Länge gezogene Saison wegen des frühen Blühbeginns", erklärt Berger. "Die Hasel ist schon über den Höhepunkt hinweg, doch die Erle steht schon in den Startlöchern. Bis Freitag wird die Belastung sukzessive steigen."
Situation für Allergiker sehr belastend
Vom Samstag bis zur Mitte der nächsten Woche werde wieder feuchtes und kühles Wetter erwartet, was wiederum die Saison verzögere. "Die Situation ist für Allergiker nahezu unerträglich: Mal stäubt es, dann nicht, dann stäubt es wieder, und so weiter", so Berger. Viele habe der ungewöhnlich frühe Beginn der Blüte unvorbereitet getroffen.
Erle und Hasel seien zudem im Temperaturstress. Dadurch würden sie ein Stressallergen produzieren, das als besonders stark empfunden wird, erklärt der Experte. Er sieht den Klimawandel als einen maßgebenden Faktor: "Wir hatten in den letzten 20 bis 30 Jahren zwar immer wieder Jahre mit frühen Saisonen. Aber in letzter Zeit häufen sich diese zunehmend."
Hochallergene Pflanzen breiten sich aus
Dies habe auch Auswirkungen auf die Verbreitung von hochallergenen Pflanzen wie dem sogenannten Ragweed. "Als ich begonnen habe hat man gesagt, über 500 Meter gibt es kein Ragweed. Heute bringe ich meinen Studenten bei, über 1.500 Meter gibt es keines."
Berger zeichnet ein unangenehmes Bild für Allergiker, sollte sich der Klimawandel fortsetzen. "Irgendwann wird es heißen die Saison hört im Oktober auf und fängt wieder im Dezember an."