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Poolinale 2015: Festival im Zeichen des Musikfilms

Heute Redaktion
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Die Poolinale feiert ein kleines Jubiläum: Am 16. April fällt der Startschuss zur fünften Ausgabe des Musikfilmfestivals. "Heute.at" hat sich vorab mit Poolinale-Chef Hannes Tschürtz unterhalten.

feiert ein kleines Jubiläum: Am 16. April fällt der Startschuss zur fünften Ausgabe des Musikfilmfestivals. "Heute.at" hat sich vorab mit Poolinale-Chef Hannes Tschürtz unterhalten.

Ab Freitag, 17.April, zeigt das Wiener Top Kino die diesjährigen Festivalbeiträge. Im Programm finden sich unter anderem ein semidokumentarisches Drama über Kultsänger Nick Cave ("20,000 Days on Earth"), eine Doku über die finnischen Teilnehmer am Songcontest 2015 ("The Punk Syndrome") und ein cineastischer Trip zu den Wurzeln des Elektropop ("Eden").

). Danach verlagert sich das Geschehen in die Fluc Wanne, wo die diesjährige Eröffnungsfeier der Poolinale steigt. 

 
zu erstehen. Auf welche Filme man sich in diesem Jahr besonders freuen darf und woher der Name "Poolinale" kommt verriet Festivalleiter Hannes Tschürtz im Interview mit "Heute.at":

Heute.at: Wo liegen die Wurzeln der Poolinale. Wie kam das Festival zustande?

Hannes Tschürtz: Wir haben 2010 die Musikberatungsfirma "Swimming Pool" ins Leben gerufen. Die vermittelt eigentlich Musikrechte für Film und Werbung und schlägt damit die Brücke zwischen diesen Welten. Im Scherz meinten wir damals, dass wir eines Tages ein Musikfilmfestival machen werden würden, dass wir dann "Poolinale" nennen - angelehnt an die Namen der internationalen Filmfestivals aller Orten. Ein Jahr später hat uns die befreundete Band Efterklang gefragt, ob wir eine Möglichkeit haben, ihren neuen Dokumentarfilm im Kino zu zeigen. Wir hielten kurz inne, lachten wegen unserer Idee von früher und haben losgelegt. Daraus ist eine wunderbare Tradition geworden.

 

Filme über Musik. Ein Widerspruch?

Absolut nicht. Es sind zwei der schönsten Kunstformen, die ohne einander ein Stück weniger schön wären. Man denke an große Filmmusiken wie von Star Wars oder umgekehrt von herrlich inszenierten Musikvideos. Wir feiern diese Verbindung mit großer Freude und suchen Anknüpfungspunkte, wo man sie vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick sieht.

Aufnahmen verkommen zusehends zur Online-Massenware, live ist wieder angesagt. Wirkt sich das auf das Genre Musikfilm aus?

Ironischerweise gibt es Jahr für Jahr mehr Filme, die in unsere Definition von Musikfilm passen. Und das liegt auch daran, dass viele Musik-Künstler sich auch visuell zu verwirklichen suchen. Daneben ist nicht zu verheimlichen, dass ein sehr guter Live-Film wie etwa "Biophilia" auch nochmal ein wunderbares Marketing- und Verwertungsmittel für die Künstler ist, dass noch dazu Spaß und Sinn macht.

Im diesjährigen Programm finden sich keine österreichischen Filme. Mangelt es am Angebot? An der Qualität?

Das Genre ist doch sehr eng. Wir hatten letztes Jahr gleich drei, heuer leider keinen. Die Produktionszyklen haben uns da nicht ganz in die Karten gespielt; wir hätten sehr gerne auch eine heimische Produktion im Programm gehabt, aber das wird sich wohl erst wieder für nächstes Jahr ausgehen. Aber wir merken, dass das Interesse auch durch unser Festival steigt, passende Filme zu produzieren. Wir haben letztes Jahr mit dem bei uns erstaufgeführten viele Screenings auch bei internationalen Partnerfestivals erwirkt.

Auf welche Filme freuen Sie sich bei der diesjährigen Poolinale besonders?

Nun, mit dem Eigenlob ist das immer so eine Sache, aber ich finde, wir haben auch heuer wieder ein sehr schönes, dichtes und buntes Programm zusammen gebracht. Persönlich freue ich mich auf "The 78 Project", wo die Filmemacher mit einem Schellack-Direct-To-Disc-Recorder durch Amerika ziehen. Da kommt eine schöne Form von Romantik durch. Nicht nur weil ich Edwyn Collins mag, hat mich "The Possibilities Are Endless" sehr berührt. Und ich würde jedem empfehlen, "Biophilia" auf der großen Leinwand zu sehen. Und die offensichtlichen Highlihgts (, "Heaven Adores You") muss ich ja gar nicht extra erwähnen.

Was waren Ihre Poolinale-Highlights der letzten Jahre?

Als Musikmensch und Filmfan jemals Premieren von ("Living In The Material World", 2012) haben zu dürfen, war schon etwas Besonderes. Zu den österreichischen Filmen "Eine Möglichkeit zu Leben - Das Nowhere Train Tagebuch" und "Fuck The Atlantic Ocean" gibt es einen sehr starken emotionalen Bezug, weil wir die Leute sehr gut kennen, die dahinter stehen. Die skandinavischen Filme sind immer etwas Besonderes - "The Ghost Of Piramida" (Efterklang, 2013) hat den Publikumspreis ebenso gewonnen wie "Backyard" (2011). Es ist ein Festival, das Jahr für Jahr wahnsinnig viel Freude macht und hoffentlich auch vermittelt.

Auf der nächsten Seite finden Sie das vollständige Programm der Poolinale 2015.

Mit Ausnahme der beiden letzten Vorstellungen am Sonntag (Gartenbaukino) finden sämtliche Screenings im Wiener Top Kino statt.

Freitag, 17. April

18:00: Tonlist (kleiner Saal)

18:30: The Punk Syndrome (großer Saal)

19:30: The Possibilities are Endless (kleiner Saal)

20:30: Biophilia (großer Saal)

21:30: Life after Death from Above 1979 (kleiner Saal)

22:30: No Cameras Allowed (großer Saal)

Samstag, 18. April

16:00: The 78 Project (großer Saal)

17:00: Tonlist (kleiner Saal)

18:00: The Possibilities are Endless (großer Saal)

18:30: The Punk Syndrome (kleiner Saal)

20:00: Life After Death from Above 1979 (großer Saal)

20: 30: A City is an Island (kleiner Saal)

22:00: Ü-Film (großer Saal)

22:30: No Cameras Allowed (kleiner Saal)

Sonntag, 19. April

12:00: 20,000 Days on Earth (großer Saal)

16:00: Heaven Adores You (Gartenbaukino)

18:00 Cobain: Montage of Heck (Gartenbaukino)