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Porgy & Bess: Jazz im Ex-Pornokino

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Wieder einmal habe ich das Porgy & Bess in der Wiener Riemergasse besucht - und einen tollen Abend verbracht. "Porgy and Bess" heißt nicht nur eine wunderbare Oper von George Gershwin aus den 1930er-Jahren, die bis heute mit ihrer Handlung um zwei unglücklich Liebende die Herzen der Menschen bewegt.

Wieder einmal habe ich das Porgy & Bess in der Wiener Riemergasse besucht – und einen tollen Abend verbracht. "Porgy and Bess" heißt nicht nur eine wunderbare Oper von George Gershwin aus den 1930er-Jahren, die bis heute mit ihrer Handlung um zwei unglücklich Liebende die Herzen der Menschen bewegt.

Das Porgy & Bess ist auch Wiens bester Jazzclub. 1993 von Matthias Rüegg, dem legendären Bandleader des Vienna Art Orchestra, in der "Fledermaus" (Spiegelgasse) gegründet, wurde aus dem anfangs noch als Geheimtipp gehandelten Ort nach seinem Umzug in die Riemergasse einer der etabliertesten Jazzclubs in Europa. Ein geglückter Umbau machte aus dem ehemaligen Pornokino auch einen trendigen Club für Nachtschwärmer jeder Art.

Das "Porgy" ist heute einer der schönsten Jazzclubs Europas mit klassischer Theaterbühne, einem Tischsetting und einer Publikumstribüne, die eines Fred-Astaire-Auftritts würdig wäre, samt feiner Bar, Tapas-Restaurant und 70.000 Besuchern jährlich. Auch musikalische Quereinsteiger kommen bei der klugen, von "Porgy"-Leiter Christoph Huber gestalteten Programmwahl auf ihre Kosten – nebenbei wird die österreichische und internationale Jazzszene mit elektronischer Musik, Funk, Soul und Weltmusik angereichert, immer wieder gibt es obendrauf künstlerische Überraschungen: vom englischen Multitalent Fred Frith bis zu der in New York gefeierte Opern- Burlesque der "Hot Box Girls".

Toll vor Kurzem auch Zhenya Strigalev – hinreißend, wie innig der junge Russe sein Saxofon bespielte. Morgen folgt der nächste Hit: Schlagzeuglegende Billy Cobham, der mit Miles Davis, John McLaughlin und dem Mahavishnu Orchestra Jazzgeschichte geschrieben hat. Hoch lebe die Kunst.