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Pornhub will jetzt ein Foto von dir, wenn du...

Pornhub hat ein neues Verifizierungs-System eingeführt. Wer Videos auf die Plattform laden will, muss neu Mitglied des Model-Programms werden.

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Pornhub hat seine Verifikations-Richtlinien angepasst.
Pornhub hat seine Verifikations-Richtlinien angepasst.
Joris van Gennip / laif / picturedesk.com

Seit Anfang Dezember ist es nicht-verifizierten Nutzerinnen und Nutzern der Porno-Website Pornhub nicht mehr möglich, selbst Videos auf die Plattform zu laden. Außerdem hat Pornhub seither alle Inhalte, die von solchen Profilen hochgeladen wurden, gelöscht – insgesamt machten diese Videos mehr als 80 Prozent der Inhalte der Porno-Seite aus. Auslöser dafür waren mehrere Klagen über illegale Inhalte auf der Plattform, die beispielsweise Minderjährige bei sexuellen Akten zeigten.

Nun hat Pornhub einen ersten Schritt angekündigt, wie dieses Problem in Zukunft angegangen werden soll. Ein großer Teil davon soll über das Model Programm der Website abgefangen werden. Dabei handelt es sich um verifizierte Profi- und Amateur-Nutzer, die der Website neu genaueste Angaben zu ihrer Person machen müssen. Konkret müssen Nutzerinnen und Nutzer, die von diesem Programm Gebrauch machen wollen, ein aktuelles Foto von sich selbst und eine gültige Identitätskarte oder einen gültigen Pass einreichen. Diese Daten werden dann von Yoti, einer Firma, die sich auf digitale Identitäten spezialisiert hat, überprüft.

Neue Regelung löst Besorgnis aus

Diese Ankündigung hat vor allem in der Trans- und Queer-Community von Sexarbeitenden Besorgnisse ausgelöst. Wie Dylan Thomas, ein Transmann und Performer, auf Twitter geschrieben hat, sei diese neue Regelung vor allem deshalb besorgniserregend, da das offizielle Geschlecht und Angaben wie beispielsweise der Name von trans oder queeren Sexearbeitenden nicht immer mit dem übereinstimme, was auf ihren Identitätskarten stehe.

Yoti versicherte Thomas allerdings, dass man alles daran setze, diese Hürden zu überwinden. Dafür arbeite man mit Sparkle, einer britischen Transgender-Charity zusammen, um den Prozess der Verifizierung für alle Personen so einfach wie möglich zu gestalten.

Moderatoren besser geschult

Nebst der neuen Verifizierungs-Regelung hat Pornhub auch weitere Veränderungen angekündigt, was die Moderation der Website angeht. So sollen die Moderatoren und Moderatorinnen von Pornhub künftig die Schlagwörter, nach welchen gesucht wird, besser überprüfen. Auf diese Weise soll rasch auffallen, wenn gehäuft nach Wörtern gesucht wird, die die Guidelines der Website zu umgehen versuchen.

Darüber hinaus sollen Moderatorinnen und Moderatoren besser geschult werden und die Möglichkeit haben, Unterstützung und Therapie zu erhalten, sollte dies notwendig sein, wie Vice.com berichtet. Außerdem wolle man einen detaillierten Moderations-Report für das Jahr 2020 heraus geben, um die grösstmögliche Transparenz bereit zu stellen.

Visa und Mastercard

Die Anschuldigungen, die zum Upload-Stopp und zur Löschung eines Großteils aller Videos auf Pornhub führten, hatten zur Folge, dass sowohl Mastercard als auch Visa ihre Dienste auf der Website vorerst eingestellt haben. Mit diesen Kreditkarten kann man momentan also nicht mehr auf Pornhub bezahlen. Daran ändere auch die neue Verifizierungs-Regel nichts, wie Visa gegenüber Vice.com festhält. Man wolle erst die Untersuchungen abschließen, die noch am Laufen seien. Mastercard hat sich noch nicht öffentlich zu diesem Thema geäußert.