Österreich

Positive Reaktionen auf Neuorganisation des KAV

Bis 1. 1. 2019 wird der Krankenanstaltenverbund (KAV) neu organisiert. Die Ärztekammer begrüßt die Pläne.

Heute Redaktion
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Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres begrüßt die angekündigte Neuorganisation des KAV.
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres begrüßt die angekündigte Neuorganisation des KAV.
Bild: Sabine Hertel

Der Krankenanstaltenverbund wird zur "Anstalt öffentlichen Rechts" (AöR) mit Personalhoheit und Finanzheit. Er bleibt allerdings zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt. Und: Die Mitarbeiter bleiben Gemeindebedienstete, werden von der Stadt an die Spitäler "verliehen" beziehungsweise zugewiesen.

Die Reaktionen auf die geplante Neuorganisation sind am Donnerstag fast durchwegs positiv. "Die Ärzteschaft wird sich an der Neugestaltung konstruktiv beteiligen", kündigt Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres an und fordert bei der Umsetzung der neuen Organisationsform die Einbindung der Ärzteschaft und die Weiterführung der Arbeitsgruppen. Dass der KAV erstmals echte Kompetenzen für Personal und Finanzen bekommen soll, sei ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des Unternehmens, "dem unter Einbindung der Mitarbeiter des Krankenanstaltenverbunds weitere folgen müssen, um den größten Spitalsträger Wiens nachhaltig zu verbessern" so Szekeres.

"Spät, aber doch" lägen nun endlich konkrete Maßnahmen am Tisch, so ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel. "Dass der KAV nun Budget- und Personalhoheit erlangen soll, ist der erste Schritt in die richtige Richtung", sagt Blümel. Ein Professionalisierungsschub sei "längst überfällig". Blümel kritisiert, dass die Opposition nicht eingebunden worden sei, sieht es aber die Ankündigung positiv, dass zwecks politischer Kontrolle ein "Interpellationsrecht" vorgesehen ist.

Die Neos sehen die Neuorganisation als "ersten Schritt in die richtige Richtung". Doch: "Die großen Baustellen im KAV sind durch diesen Plan allerdings nicht gelöst: Die massive parteipolitische Durchdringung aller Ebenen im KAV führte in der Vergangenheit zu einer nachvollziehbaren Frustration beim Personal", so Neos-Gesundheitssprecher Stefan Gara.

Die FPÖ befürchtet, dass der KAV der Kontrolle der Opposition entzogen werden könnte. "Echte Maßnahmen, im Sinn der Wiener Bevölkerung, wären eine Reform innerhalb des KAVs, die zur dringend notwendigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen", sagt FPÖ-Wien-Klubobmann Dominik Nepp.

(gem)