Posse: Fenster eingebaut, dann zugemauert

Erstaunen machte sich bei Bewohnern eines Gemeindebaus in Floridsdorf breit. Wo erst vor zwei Jahren neue Fenster eingebaut wurden, prangt jetzt auf neun Stiegen eine Mauer.

Kurios: Zugemauerte Nischen sind in den Stiegeneingängen zu sehen – da, wo gerade noch Fenster waren. Die Mieter des Gemeindebaus in der Jedleseer Straße 79-95 in Floridsdorf sind verdutzt: Erst vor zwei Jahren waren die neuen Fenster montiert worden. Der Gemeindebau mit seinen 131 Stiegen wird Stück für Stück saniert.

Dass "nach dem Einbau neuer Fenster in den Stiegeneingängen diese wieder herausgerissen und zugemauert wurden", sei ein "Schildbürgerstreich von Wiener Wohnen", so "WIFF"-Bezirksrat Ossi Turtenwald.

Ein weiterer Kritikpunkt: Der Aufzug sei gegenüber vom zugemauerten Fenster. "Der Lichtschalter kommt erst danach. Die Bewohner müssen sich bis dorthin vortasten", so Turtenwald.

Wiener Wohnen: "Aus Brandschutzgründen"

"Heute" fragte nach. Beim Tausch aller alten Fenster auf neun Stiegen der Anlage sei geplant gewesen, "die Nischen im Eingangsbereich aus Brandschutzgründen zu verschließen", so ein Wiener-Wohnen-Sprecher.

Doch: "Ein übermotivierter Autragnehmer hat die später anstehenden Arbeiten nicht bedacht", tauschte auch die neun Nischen-Fenster – die nun vor ein paar Wochen wie vorgesehen zugemauert wurden. Wichtig ist Wiener Wohnen: Durch den unbeabsichtigten Tausch "entstehen den Mietern keine Kosten!"

Die angefallenen Arbeitskosten trage der Auftragnehmer.

Wiener Wohnen: Bewegungsmelder soll kommen

Auch die Beleuchtung in den Stiegenhäusern und im Außenbereich werde erneuert, so Wiener Wohnen: "Der alte Lichtschalter im Inneren wird entfernt, dafür gibt es dann einen Bewegungsmelder. Das heißt: Sobald jemand bei ausreichender Dunkelheit das Stiegenhaus betritt, geht sofort das Licht an." Die Stiegenhauseingangstüren werden ebenfalls ersetzt. "Hier kommt ein neues Modell mit größeren Glaselementen und erhöhter Lichtdurchlässigkeit zur Verwendung", so Wiener Wohnen.