Österreich

Post: Kämpfe um Filialnetz

Heute Redaktion
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In Ernstbrunn (Bez. Korneuburg) wehren sich die Bürger mittels Unterschriftenaktion gegen die drohende Schließung des Postamts. Ob der Konzern die Filiale wirklich zusperrt, entscheidet sich wohl in den kommenden Tagen: Da tagt der Post-Aufsichtsrat und streng geheime Schließungslisten könnten endlich auf den Tisch kommen.

In Ernstbrunn herrscht Unmut: Niemand weiß, ob und wann das Postamt zusperren wird. Die Bevölkerung der 3000-Seelen-Gemeinde wehrt sich jedenfalls vorsorglich gegen das, was die Post-Bosse zu planen scheinen. 1360 Ernstbrunner, das sind ein Drittel der Einwohner, protestieren per Unterschriftenaktion gegen eine mögliche Schließung ihrer Post. Die Stimmung in der kleinen Korneuburger Gemeinde ist Sinnbild einer landesweiten Verunsicherung. Was viele dabei besonders ärgert: Dass die betroffenen Bürger als letzte von den Schließungen erfahren, quasi erst dann, wenn sie vor dem zugesperrten Postamt stehen. Und zwar absichtlich, wie hinter vorgehaltener Hand aus Konzernkreisen zu hören ist. Denn: Die Verantwortlichen wissen noch von der ersten Schließungswelle, dass sie mit massivem Unmut und Protesten ihrer Kunden rechnen müssen - ein Bild, das auch die Heute-Umfrage bestätigt. Dass die Post-AG weitere Filialen dicht machen wird, scheint aber fix: Der zuständigen Behörde wurden nämlich schon vor Wochen dementsprechende Listen übermittelt. Jetzt wartet alles gespannt auf den 20. Juli, da tagen die Post-Bosse.Lisa Steiner