Österreich

Postler hortet 1062 Briefe!

Heute Redaktion
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War der Zusteller zu faul oder ist er das erste Opfer des harten Rationalisierungskurses bei der Post? Fest steht: Der Linzer (21) ließ über Wochen hinweg die Postsendungen im Zustellwagen liegen - darunter auch wichtige behördliche Schriftstücke. Sie sollen nun in den nächsten Tagen den Empfängern zugestellt werden.

Es war eine Routinekontrolle der Autobahnpolizei Haid auf der Linzer Mühlkreisautobahn, die dem jungen Postler zum Verhängnis wurde. Am Dienstag gegen 13.30 Uhr hielten die Beamten einen Pkw auf. Was sie im Fonds sahen, gab Rätsel auf:

Zustellung mit Moped war ihm zu anstrengend

Der Lenker saß zwischen Bergen von Post - exakt 1062 Sendungen, darunter auch wichtige RSa-Briefe von Behörden. Auf Nachfrage legte der ertappte Zusteller noch an Ort und Stelle ein volles Geständnis ab: Ich bin mit der Arbeit einfach überfordert. Es ist mir zu viel geworden, schilderte der Briefträger den Polizisten seine kuriose Geschichte.

Noch am Polizeiposten den Job hingeschmissen

Eigentlich hätte er mit dem Dienstmoped in seinem Rayon rund um die Linzer Waldeggstraße die Poststücke zustellen sollen. Weil ihm das aber zu anstrengend gewesen sei, hätte er sich den Wagen seiner Tante ausgeborgt.

Über mehrere Wochen habe er dann die Briefe zurückgehalten und gebunkert. Die Beamten brachten den sichtlich aufgelösten Linzer schließlich auf ihre Dienststelle und informierten die Postzentrale.

Als ein Vertreter erschien, schmiss der 21-Jährige sofort seinen Job hin. Nach heutigem Ermittlungsstand wollte er sich nicht bereichern, glauben ihm die Ermittler seine Geschichte. Der Linzer wird nun wegen dauernder Sachentziehung angezeigt.

Jürgen Tröbinger

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