Diebstahl ging jahrelang

Postler ließ Pakete ans Bundeskriminalamt verschwinden

Über viele Jahre soll ein Wiener Briefe und Pakete gestohlen haben. Bei der Jagd nach Falschgeld-Gaunern ging er dem Bundeskriminalamt ins Netz.

Wien Heute
Postler ließ Pakete ans Bundeskriminalamt verschwinden
Ermittler des Bundeskriminalamts lockten den diebischen Postler in die Falle. (Symbolfoto)
Getty Images

Jahrelang verschwanden Briefe und Pakete auf mysteriöse Weise – und tauchten nicht mehr auf. Ermittler des Bundeskriminalamts beendeten nun quasi als Nebenprodukt anderer Ermittlungen die Diebesserie des Wiener Postzustellers, wie die "Krone" berichtet. Sie bestellten auf einer großen Plattform im Darknet, über die illegale Waren verkauft werden, Falschgeld und ließen sich die Blüten zuschicken. So wollten die Beamten an die Produzenten und Abnehmer von Falschgeld herankommen.

Heiße Spur führte zu Verteilzentrum

Doch die bestellten Blüten kamen nicht bei den Ermittlern an. Auch als die Beamten ein zweites und ein drittes Mal Falschgeld bestellten, erreichte sie das Paket nicht. Das zog Ermittlungen des Bundeskriminalamts nach sich, die Ermittler schauten sich bei der Post genauer um. Schließlich führte eine heiße Spur in ein Post-Verteilzentrum in Wien-Landstraße.

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    Diese Dinge fanden die Ermittler beim Postler mit den langen Fingern.
    Diese Dinge fanden die Ermittler beim Postler mit den langen Fingern.
    Bundeskriminalamt

    Postler öffnete Briefe vor Augen der Beamten

    Dort erwischten die Kriminalbeamten den Langfinger dann in flagranti. Vor den Augen der Ermittler schnitt der Angestellte Postsendungen auf. Viel eindeutiger geht es nicht. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes war dann alles klar: Die Beamten stellten ein "Sammelsurium an Irrsinigkeiten" bei dem Mann sicher, wie sich ein Ermittler gegenüber der "Krone" ausdrückte.

    Sammelsurium an Irrsinigkeiten
    Ein Ermittler

    Das Bundeskriminalamt stellte neben Briefmarken, wertvollen Sammelkarten von Pokémon und US-Sportlern auch Parfüms, Gutscheine sowie Telefonwertkarten sicher. Gesamtwert der "Beute": zigtausende Euro. Weiters dürfte der diebische Postler auch Drogen eingestreift haben. Laut den Ermittlern lief die ganze Sache bereits seit fünf Jahren. Vom bestellten Falschgeld, das die Ermittler ja erst auf die Spur des Langfingers brachte, fehlt aber weiterhin jede Spur. Er habe das Geld als Blüten erkannt und sofort entsorgt, soll der Verdächtige zu Protokoll gegeben haben. Der Mann ist in Haft.

    red
    Akt.