Politik

Postler sollen jetzt Schulwarte werden

Heute Redaktion
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Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek will Lehrer bei deren administrativen Aufgaben entlasten. Die Ressortchefin kann sich vorstellen, dass Postbeamte in die Schulverwaltung übersiedeln.

"Das wäre eine Möglichkeit, die wir besprechen müssen", sagt Heinisch-Hosek in der Presse. Schon in den nächsten Tagen wird die Ministerin eine Verordnung für den öffentlichen Dienst insgesamt erlassen, dass bei der Nachbesetzung von Planstellen wechselwillige Bedienstete zwingend zum Zug kommen sollen.

Eine andere Neuerung wird schon in den kommenden Tagen als Verordnung für die Nachbesetzung von Planstellen kommen: Demnach müssten künftig zwingend zuerst wechselwillige Bedienstete zum Zug kommen. Für Heinisch-Hosek ist das eine Konsequenz einer umfangreichen Mitarbeiterbefragung im Bundesdienst und des von der Regierung beschlossenen Aufnahmestopps. Laut Befragung sind knapp drei Viertel mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Nur rund jeder Zweite ist zu einem Ressortwechsel bereit.

Fazit der Ministerin aus diesen Ergebnissen: Fast 80 Prozent würden ein "Bekenntnis ablegen", dass sie bei Veränderungen in ihrem Arbeitsbereich "sehr flexibel" seien. Wenn jemand aber als Person betroffen sei, seien die Mitarbeiter "noch nicht so flexibel wie ich mir das wünsche". Heinisch-Hosek stellt klar: "Hier ist noch zu arbeiten."

"Mehr Personal für Schulverwaltung"

Sie selbst wird schon in den kommenden Tagen eine neue Verordnung erlassen. Denn: "Wir müssen aufgrund des Aufnahmestopps unsere interne Mobilität steigern."“ Das bedeutet: "Jede Stelle muss, bevor sie neu ausgeschrieben wird, intern mit uns abgestimmt werden." Dabei sei zu klären, ob jemand das Anforderungsprofil erfülle, um den Arbeitsplatz intern zu besetzen, erläutert die Ministerin.

Diese "Planstellenversetzungsverordnung" soll in den Bereichen, die vom Aufnahmestopp ausgenommen sind (Lehrer, Exekutive, Finanzpolizei, Anm.) sofort zur Anwendung kommen, in allen übrigen Sektoren ab 2015. Schon demnächst wird die Beamtenministerin mit ihren Kolleginnen Claudia Schmied (Unterricht) und Maria Fekter (Finanzen) Verhandlungen mit der Gewerkschaft über ein neues Dienst- und Besoldungsrecht für Lehrer starten.

Heinisch-Hosek überrascht dabei mit einer konkreten Zusage an die Lehrer: "Wir wollen diese in der Schulverwaltung entlasten." Und weiter: "Wenn wir die Lehrer von gewissen Administrationstätigkeiten entlasten, brauchen wir hiefür mehr Personal." Heinisch-Hosek geht sogar noch ein Stück weiter und verweist darauf, dass intern bisher rund 600 Bedienstete – etwa von der Post zur Polizei oder vom Heer zur Finanz – gewechselt seien: "Ich kann mir das auch für die Schulverwaltung vorstellen."

Eine Postbeamtin oder ein Postbeamter könne "selbstverständlich" auch in die Schulverwaltung übersiedeln: "Das wäre eine Möglichkeit, die wir besprechen müssen."

"Bitte" an die Gewerkschaft

Innerhalb der Regierung ist noch eine letzte Absprache notwendig, dann erfolgt der Auftakt mit den Lehrern. Was sie zuversichtlich mache, dass nun ein Abschluss möglich sei, schließlich gebe es schon seit drei Jahren immer wieder Gespräche? "Wir sind jetzt wirklich soweit, dass wir ein attraktives Angebot an die Gewerkschaft legen können", beteuert die Beamtenministerin, "jetzt ist ein gutes Produkt da." Lehrervertreter sind allerdings bereits seit Langem ungehalten, weil nichts weitergehe, und lehnen eine verstärkte Anwesenheit der Lehrer in der Schule ab.

Heinisch-Hosek warnt: "Ich halte es für verfrüht, jetzt schon Spekulationen anzustellen, was man will und was nicht. Da hätte ich schon die Bitte an die Gewerkschaft, dass sie so geduldig ist, unsere Vorschläge einmal abzuwarten."

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