Österreich

Postler unterschrieb Erhalt von Wahlkarten selbst

Heute Redaktion
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Der Angeklagte beim Prozess in Wiener Neustadt.
Der Angeklagte beim Prozess in Wiener Neustadt.
Bild: iStock (Symbol), salpa

Verbrechen des Missbrauchs der Amtsgewalt im Zuge der Nationalratswahl: Ein Postler (26) unterschrieb den Empfang von Wahlkarten selbst, warf sie dann in den Postkasten.

"Ich war gerade vom Urlaub zurück, musste den Teamleiter vertreten. Dann kam noch ein Krankenstand dazu. Es war Arbeit und Stress ohne Ende", so der Angeklagte beim Prozess heute, Dienstag, am Gericht Wiener Neustadt.

So kam es zum "Verbrechen des Missbrauchs der Amtsgewalt", wie der Vorwurf der Anklage lautete: Im Zuge der Nationalratswahl 2017 hatte der 26-jährige Postzusteller drei Rayone zu bewältigen. "Den Leuten die Wahlkarten zu erklären, das war so mühsam." Dann die Kurzschlussreaktion: In vier Fällen soll der Angeklagte den Empfang von Wahlkarten selbst unterschrieben haben, sie dann in den Postkasten geworfen haben. Tatort und Tatzeitpunkt war September 2017 in Baden.

Nach einer Beschwerde einer Postkundin flog der Fall auf: "Es war eine Kurzschlusshandlung aufgrund der enormen Überlastung in der Arbeit", so sein Verteidiger.

Das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft für den 26-Jährigen plus 250 Euro Prozesskosten (nicht rechtskräftig). (wes)