Wien

"Präpotent": Falter-Klenk muss jetzt um Gnade twittern

Ein Diplomat fühlte sich durch Florian Klenk als "dumm, faul und präpotent" verunglimpft. Nun muss der Falter-Chefredakteur Abbitte leisten.

Heute Redaktion
Falter-Chefredakteur Florian Klenk wurde wegen übler Nachrede geklagt.
Falter-Chefredakteur Florian Klenk wurde wegen übler Nachrede geklagt.
Helmut Graf

Ein Artikel über die österreichische Botschaft in Teheran brachte Florian Klenk nun in Teufels Küche. Der Wiener Investigativ-Reporter hatte das Vorgehen der Behörde im Fall eines homosexuellen Iraners mit österreichischem Partner kritisiert (Homosexualität wird im Iran mit dem Tod bestraft). Zitiert wurde darin auch ein Angehöriger des Mannes, der ein wenig schmeichelhaftes Bild des Konsuls zeichnete und die Vorwürfe der Dummheit, Faulheit und Präpotenz in den Raum stellte.

Der Diplomat klagte Klenk daraufhin wegen übler Nachrede. Keine dieser drei Eigenschaften treffe auf ihn zu, beteuerte er am Donnerstag vor dem Wiener Landesgericht. Am meisten ärgere ihn aber der Vorwurf der Faulheit, denn er habe ständig alle Hände voll zu tun.

Klenk wiederum ließ sich durch seinen Anwalt vertreten. Die Kritik habe sich nicht gegen den Konsul persönlich gerichtet, sondern gegen das Vorgehen der Botschaft, stellte dieser klar. Auch der Richter warf ein: "Als Behördenvertreter muss man sich mehr Kritik gefallen lassen als als Privatpersonen."

Klenk zum Twittern verdonnert

Um einen langen Zug durch die Instanzen zu vermeiden, regte der Vorsitzende einen Vergleich an. Womit der klenk‘sche Twitter-Account ins Spiel kam: Der Falter-Chefredakteur könnte tweeten, dass nicht der Konsul persönlich gemeint war, so die Idee. Auch für den Anwalt des Journalisten ein gangbarer Weg, den man aber gleich zu Papier bringen sollte: "Das Risiko wäre sonst, dass mich der Klenk abwatscht und sagt: so nicht." Gesagt, getan: Klenk muss binnen 30 Tagen eine Klarstellung twittern.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer