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Prälat in Papst-Residenz positiv auf Covid-19 getestet

Heute Redaktion
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Ein hochrangiger Geistlicher im päpstlichen Umfeld soll sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Papst Franziskus hat sich derweil in seinem Gästehaus Santa Marta isoliert.

Ein hoher Prälat des vatikanischen Staatssekretariats, der mit dem Papst in dem Gästehaus Santa Marta lebt, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das meldet die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf einen Bericht der Tageszeitung "La Repubblica". Der Geistliche wurde demnach in ein Krankenhaus in Rom eingeliefert. Er ist damit der bereits fünfte Covid-19-Fall im Zentrum der römisch-katholischen Kirche.

Der Prälat befinde sich in einem guten Zustand. Alle Mitarbeiter die in den vergangenen Wochen zu ihm persönlichen Kontakt hatten, seien informiert worden.

Papst abgeschottet

Gerüchte, dass sich Papst Franziskus mit Sars-CoV-2 infiziert hat, geistern seit Wochen durchs Netz, nachdem Bilder auftauchten, die ihn hustend oder niesend mit einem Tuch vor dem Mund zeigten. Bislang gibt es weder Hinweise noch Bestätigungen, dass dem tatsächlich so ist.

Aktuell lebt das 83-jährige Kirchenoberhaupt abgeschottet im Gästehaus Santa Marta. Wie es in dem Bericht von "La Repubblica" weiter heißt, bemühe sich Franziskus, so wenig Menschen wie möglich zu treffen. Seine Mahlzeiten nehme er allein in seinem Zimmer zu sich, zudem wurden alle öffentlichen Audienzen abgesagt. Der Papst würde lediglich einige Mitarbeiter im Apostolischen Palast – wo die Einhaltung des Sicherheitsabstands möglich ist – treffen.

Franziskus ruft Gott um Hilfe an

Am Mittwoch hatte der Vatikan Christen in aller Welt zu einem gemeinsamen Gebet aufgerufen. Geleitet von Papst Franziskus persönlich via Videostream, stimmten Gläubige um jeweils Punkt 12 Uhr mittags ihrer Ortszeit in das weltweite "Vaterunser" ein. In Österreich rief unter anderen Kardinal Christoph Schönborn via Twitter zum Gebet auf. In zahlreichen Ländern wurde die Aktion vom Geläut der Kirchenglocken begleitet.

"In diesen Tagen beten wir für die Toten, Männer und Frauen, die ohne Trost allein sterben. Wir beten für sie und auch für die Familien, die sie nicht in ihrem Ableben begleiten können", hatte Papst Franziskus noch am Sonntag bei einer Frühmesse erklärt. Die katholische Kirche bemüht sich derzeit aktiv darum, Christen auf der ganzen Welt, und besonders im von der Pandemie schwer getroffenen Italien, in dieser Krise seelischen Beistand zu geben.

Generalabsolution für alle Christen

Nicht immer ist das möglich. Aus diesem Grund hat sich Papst Franziskus entschlossen, als große Ausnahme am Freitag um 18 Uhr den apostolischen Sondersegen "Urbi et Orbi" ("der Stadt und dem Erdkreis") zu spenden. Mit dem Sondersegen ist auch eine Generalabsolution verbunden. Diese sakramentale Lossprechung von den Sünden ist nach Ansicht der katholischen Kirche aktuell bitter nötig, da viele Corona-Patienten auf den Intensivstationen oft nicht in der Lage sind, noch vor ihrem Tod eine Einzelbeichte abzulegen.

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